02 / 2001
  Mag. Elisabeth Schilcher, Human-Ressources-Leiterin von Salomon Automation 
 

KORSO: Gibt es einen Bedarf an IT-.Fachkräften in der Steiermark?
Schilcher: Ja, es gibt im IT-Bereich einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Auch sind die Ansätze der Politik noch unzureichend. Denn es wird zwar für den Bereich IT ausgebildet, aber zu sehr für Internet und Webdesign. Was fehlt sind Ausbildungsmöglichkeiten für gestandene Softwareentwickler, die auch andere Fähigkeiten haben: Stress bewältigen z.B. auf der Baustelle, Kontakt mit dem Kunden, Aquisitation, Teamarbeit.

KORSO: DI Postl vom WIFI sieht in den kommenden Jahren eine sinkende Nachfrage an IT-Fachkräften, vor allem durch immer bessere Abnwendungsprogramme.
Schilcher: Die Nachfrage im Internetbereich etwa, da stimme ich Herrn Postl zu, wird in den kommenden Jahren sinken. Aber der Logistikbereich wird weiterhin ein schnell wachsender Markt bleiben. Hier hat man die New Economy etwas zu wenig ernst genommen und in der Vergangenheit zu wenig getan. So gibt es bei Salomon pro Jahr eine Nachfrage nach 40 neuen Mitarbeitern. Und die jenigen, die sich bei uns bewerben, werden weniger, wie wir anhand sinkender Zahlen bei neu ausgeschriebenen Stellen sehen.

KORSO: Und wie lösen Sie Ihre Nachfrage nach solchen Fachkräften?
Schilcher: Dazu gibt es jetzt eine Kooperation mit der Bulme Gösting, wo zum einen Salomonmitarbeiter unterrichten, zum  anderen die Schüler auch zu Salomon kommen und dort real anhand konkreter Projekte arbeiten. Die so Ausgebildeten sind sicher überall im Logistik und Automatidsatiionsbereich gefragt und werden nicht nur speziell für Salomon ausgebildet.

KORSO: Wo gibt es sonst noch geeignete Ausbildungsstätten? 
Schilcher: Softwareentwickler brauchen HTL-Ausbildung mit Matura und die bekommt man vorwiegend von den Absolventen der HTL Kaindorf (machen EDV und Organisation); Bulme Graz Gösting (Technische Informatik) und aus Weiz (Automatisierung und Regelungstechnik). Aber da diese zu wenig Abgänger haben, ist Salomon bei der Suche nach neuen MitarbeiterInnen bereits nach Kärnten und Oberösterreich ausgewichen und wir werden heuer noch österreichweit suchen.

KORSO: Suchen Sie auch im Ausland? 
Schilcher: Ausländische Fachkräfte sind für uns kein Thema. Salomon befürwortet eher kreative Ideen. Was es gibt, ist dass höchstens bei neuen Standortgründungen (wie in letzter Zeit in Barcelona und Ungarn) von dort Mitarbeiter für zwei Jahre nach Östereich geholt werden, um hier den Firmenstandard zu bekommen. Denn dort sollten, aufgrund der Sprachkenntnisse, dann schon Einheimische beschäftigt sein.

KORSO: Hat der neue IT-Kollektivvertrag für Ihr Unternehmen Auswirkungen?
Schilcher: Der Kollektivlohn wurde mit 1.1. übernommen. Er wirkt sich aber nicht besonders aus, da man nicht mehr bezahlen hätte müssen. Betreffend der Rufbereitschaften, so ist auch das umsetzbar, es benötigt nur mehr Mitarbeiter und der KV macht das Ganze etwas teurer.

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