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 |  | korso 
            Kunst/Kultur | Das 
              Informationsmagazin der Steiermark
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              Dez. 
              2002 |   
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          |  |  | Macbeth, Barbaren und Dilettanten 
              Der steirisc[:her:]bst geht erstmals in die 
              Verlängerung |   
          |   Einer der Höhepunkte des steirisc[:her:]bst, sowohl 
              musikalisch als auch durch Inszenierung und Bühnenbild von Achim 
              Freier, war zweifellos Salvatore Sciarrinos Oper Macbeth. Was zuerst 
              als irgendwie gemalte, raffiniert billige Bühne wirkte - ein aus 
              überdimensionierten Büroklammern gemalter Gang in Zentralperspektive 
              - wurde zu einem verrätselten Zauberraum, in dem Sänger seitlich 
              aus Kammern kippten, wie Fledermäuse von der Decke hingen oder waagrecht 
              aus der Wand ragten. Diese Überwindung der Schwerkraft entsprach 
              der Statik der Macht, die durch eine unerbittliche Choreografie 
              der Sänger, allesamt sinistre Erscheinungen und Verwandte des blutsaugerischen 
              Max Schreck, noch betont wurde. Sciarrinos Musik vermittelte die latente Angst 
              der handelnden Personen, nächstes Opfer einer Generationenschlacht 
              zu werden, seines Lebens nie mehr sicher sein zu können und korrelierte 
              so mit den reduzierten Gesten der Darsteller. Musiktheater wie zur 
              Einstimmung auf das Symposion.   Barbaren, Kampfvokabel der Gegenwart Die Aktualität des Themas „Barbaren“ ergibt sich aus den Begriffsnachbarn 
              „Schurken“ bzw. „Schurkenstaaten“. Das griechische bárbaros ist 
              identisch mit dem altindischen barbara-h, stammelnd, und bezeichnet 
              ursprünglich den Ausländer, der mit griechischer Sprache und Gesittung 
              nicht vertraut war. Das Barbarische in und außerhalb kulturisierter 
              Gesellschaften auszumachen war Anliegen des von Theo Steiner in 
              Zusammenarbeit mit der Universität Graz organisierten Symposions. 
              Dass die Diskrepanz, ein hohes Maß an Kultur zu erlangen, dennoch 
              aber andere Menschen gnadenlos zu vernichten, nur eine scheinbare 
              ist, führte neben anderen Svetlana Slapcak vor, die sich 1987 für 
              die Freilassung eines albanischen Gewissensgefangenen eingesetzt 
              hatte und deshalb ihren Posten am Institut für Literatur und Kunst 
              in Belgrad verlor. 1992 musste Slapcak nach öffentlichen Angriffen 
              aufgrund ihrer fehlenden slowenischen Staatszugehörigkeit auch ihre 
              Stelle an der Universität Laibach aufgeben.
  Die Soziologin Gabriele Klein (Hamburg) machte 
              klar, dass es sich bei Barbaren um einen wissenschaftlich unbrauchbaren, 
              weil allzu changierenden Begriff handelte. Elisabeth Lists (Graz) 
              Rekurs auf Rufins vor 10 Jahren erschienenes Buch Das Reich und 
              die neuen Barbaren war mit der Betonung der konkreten, menschlichen 
              Lebensbedingungen „der Barbaren“ zwar anrührend, aber der Begriff 
              des Limes zwischen „Norden“ und „Süden“ ist für das gleichfalls 
              angezogene Phänomen des Terrorismus weniger brauchbar. Ein Blick 
              über eine historische Grenzlinie wie ihn etwa Hobsbawm in seinem 
              Essay Barbarei. Ein Leitfaden hinsichtlich der - ohnehin paradox 
              anmutenden - Verrohung moderner Kriege versucht, fand sich auch 
              im völkerrechtlich orientierten Referat von Georg Sommerauer nicht. 
              Mit Ausnahme von Karl Kaser (Balkanforschung, Graz) schienen alle 
              Vortragenden kaum jemals konkreten Kontakt mit Barbaren gehabt zu 
              haben. Kenner barbarischer Länder, wie Kapuczinsky oder Ignatieff, 
              wären da eine Bereicherung gewesen.  Klaus Theweleit, Soziologe in Freiburg, schließlich 
              las unter dem Titel Playstation Cordoba. Yugoslavia. Afghanistan 
              etc. Ein Kriegsmodell Passagen aus seinem neuen Band Der Knall. 
              Die Playstation bezeichnet den Simulator militärischer Strategen 
              in Weiterführung von Feldherrenhügel und Sandkastenmodell. In seiner 
              brillanten Recherche zeigt Theweleit ein Spielmodell der „erpressten 
              Loyalitäten“, nämlich Minoritäten innerhalb von Majoritätsgesellschaften 
              anzustiften, ihre jeweils kulturelle Autonomie letztlich mit Gewalt 
              zu behaupten. Strukturen der Annexion, vom Cordoba des 12. Jahrhunderts 
              über den Balkankrieg und die Afghanistanproblematik während sowjetischer 
              und amerikanischer Invasion bis zur „manichäischen“ Konstruktion 
              einer „Achse des Bösen“, lassen sich demselben Schema zuordnen. 
              In seiner Studie nähert sich Theweleit den Katastrophen einer saturierten 
              Unterhaltungsindustrie Hollywoods an, die in Filmen wie Independence 
              Day (1996) oder Armageddon (1998) die chauvinistischen Identitätszentren 
              des Weichbildes USA durch so gut wie alles nicht Amerikanische getroffen 
              sieht. Retrospektiv erscheinen die Stills der Filmfiktion wie austauschbar 
              mit den Bildern des Terroranschlags vom 11. September.  Dilettanten, interdisziplinär, und das PlagiatMit Ausstellung, Workshops und Symposion wurde im Forum Stadtpark 
              das Thema Dilettanten nach einem Konzept von Orhan Kipcak behandelt. 
              Als unbeabsichtigt interdisziplinär – oder vielleicht in thematischer 
              Zusammenarbeit mit den Zuständigen für Terminkoordination im steirisc[:her:]bst 
              - erwies sich vor allem die Überschneidung mit den Barbaren im Wallzentrum, 
              welche ein gleichermaßen interessiertes Publikum vor die Entscheidung 
              für Fritz Ostermayer oder Klaus Theweleit stellte. Schon zuvor hatte 
              man ja zwangsläufig die Wahl zwischen einem Poetry Slam im Rahmen 
              der Dilettanten oder einer Leseperformance der Grazer Autorenversammlung 
              in Mürzzuschlag, wobei Letzterer unverdient das Schicksal der Peripherie 
              zuteil wurde.
 Dilettanten aber: Der Begriff bezeichnet ursprünglich 
              den Kunstliebhaber, der, wie vom Soziologen Christian Fleck ausgeführt, 
              durchaus Kompetenz beanspruchen durfte, wenngleich Lizenz oder Verbriefung 
              nicht vorhanden waren, sofern Mäzenatentum und die dafür erforderlichen 
              Mittel nicht anstelle der Lizenz genüg(t)en. Stella Rollig, vormals 
              Bundeskuratorin für bildende Kunst, beschrieb Dilettantismus als 
              zwingende Voraussetzung der Avantgarde und Jackson Pollock beispielhaft 
              für die Figur des Dilettanten, dem exidentiell eine neue Maltechnik 
              zufällt. Keine Erwähnung fand Marcel Duchamp, der Anartist schlechthin 
              und Mitbegründer einer Moderne trotz oder durch Verweigerung des 
              Manifests.  Mit verführerischer Unschuldsmine ging der Kurator 
              Paolo Bianchi in medias res, der sein Langzeitprojekt LKW, LebensKunstWerk, 
              anhand einer von ihm besorgten Ausstellung im OK Zentrum für Gegenwartskunst, 
              Linz, verteidigte. Dabei erwies sich etwa ein Projekt der Künstlergruppe 
              Calc als nicht eben progressive, wenngleich engagierte Form von 
              Konzeptkunst. Die von Bianchi beanspruchte Verbindung von Leben 
              und Kunst tritt als vertrautes Prinzip kuratorischer Arbeit unter 
              neuem Titel auf, jedenfalls vergleichbar mit der, schon von der 
              Biennale in Venedig bekannten, Arbeitsweise der Gruppe Wochenklausur.  Den launigen Höhepunkt des Symposiums besorgte 
              der Altmeister und Universaldilettant Timm Ulrichs, in der Ausstellung 
              vertreten durch Fundbüro. Galerie der Objets Trouves. In seinem 
              Referat interpretierte er das eigene LebensKunstWerk (© Bianchi) 
              und echauffierte sich zugleich über die ebenfalls ausgestellten 
              Arbeiten der Gruppe Monochrom, die er des Plagiats an Eigenem bezichtigte. 
              Rechtfertigungen seitens des Monochrom-Vertreters Johannes Grenzfurtner 
              wurden von Ulrichs in der Manier einer Künstlerautorität abgeschmettert. 
              Resümee: Die Kunst mag langweilen, aber die Kunst ist ohne Harm. Was kommt? Der Herbst ist nicht zu Ende. 
              Die Latenten Utopien   sind noch bis März 2003 im Landesmuseum Joanneum zu sehen. Mit Spannung 
              darf die Eröffnung des angekündigten Akustikphänomens Hans-List-Halle 
              am 9. Jänner erwartet werden. Gegeben wird Beat Furrers Begehren 
              unter Regie und Choreographie von Reinhild Hoffmann im Bühnenbild 
              von Zaha Hadid. Für den Herbst 2003 kündigte Peter Oswald bereits 
              Produktionen von Olga Neuwirth und, nomen est omen, Das Theater 
              der Wiederholungen von Bernhard Lang an. Willi Hengstler / Wenzel Mracek       |   
          |  |  | Der gefährliche 
            Blick zurück |   
          |     Schon im herbst 2001 konnte das Grazer Publikum 
              Beat Furrers „Begehren“ erleben – damals allerdings in der konzertanten 
              Fassung. In der szenischen Umsetzung durch Reinhild Hoffmann wird 
              „Begehren“ nun gleichzeitig das Kulturjahr 2003 und die Helmut-List-Halle 
              eröffnen. Für das Bühnenbild konnte Star-Architektin Zaha Hadid 
              verpflichtet werden.  Die Oper als Residuum und Konzentrat feudalen Kulturverständnisses 
              steht letztendlich immer auch als Mittel der Abgrenzung gegenüber 
              egalitärer verstandenen Kunstformen – oft weniger in der Intention 
              des Produzenten als in der Rezeptionshaltung ihrer Konsumenten. 
              Da mag es letztendlich doch ein wenig symbolhaft sein, dass gerade 
              eine Oper am Beginn des Kulturjahres 2003 steht … auch wenn Furrer 
              konsequent den Weg ihrer Erneuerung gegangen ist und das Genre im 
              Licht gegenwärtiger Erfahrungen neu reflektiert.  Furrer folgt dem Orpheus-Mythos, im Mittelpunkt seiner 
              Betrachtung steht der „verbotene Blick“, „diese eine und einzige 
              falsche Bewegung mit bekanntermaßen fatalen Folgen“ (Wolfgang Hofer) 
              – das Begehren des antiken Sängers endet schlussendlich in verdoppelter 
              Einsamkeit.  Begehren >  Musiktheater in zehn Szenen von Beat Furrer nach Texten 
              von Cesare Pavese, Günter Eich, Hermann Broch, Ovid und Vergil.
 Musikalische Leitung: Beat Furrer
 Regie und Choreografie: Reinhild Hoffmann
 Bühnenbild: Zaha Hadid.
 Das Auftragswerk des steirischen herbstes hat 
              am 9. 1. 2003 in der Helmut-List-Halle Premiere | weitere 
              Aufführungen:10., 11., 17., 18. 1. 2003 um jeweils 20 Uhr
  Rasche Reservierung unter Tel. (0316)81 60 70 ist 
              ratsam!Infos unter eben dieser Nummer + unter info@steirischerbst.at 
              und unter www.steirischerbst.at
  KORSO-LeserInnen dürfen auch auf Glück hoffen:Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem steirischen herbst 
              3 x 2 Karten für „Begehren“ beim KORSO-Kulturquiz!
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          |  |  | Abderrahamane 
            Bouguermouh – ein Leben auf der Flucht Der 
            algerisch-kabylische Autor und Filmemacher Abderrahamane Bouguermouh 
            hat seinen zweijährigen Aufenthalt in Graz als „writer in residence“ 
            im Rahmen des I.H.A.G.-Projektes „Stadt der Zuflucht“ im künstlerischen 
            Sinne erfolgreich beendet. Sein neues Buch „Anzaâ oder Die Erinnerung“ 
            gibt beeindruckende Einblicke in das literarische Schaffen des Künstlers 
            und dessen Leben. Aufgrund seines unnachgiebigen Kampfes für seine 
            Muttersprache Tamazight wird er von der algerischen Regierung ebenso 
            wie von Fundamentalisten verfolgt. Für KORSO sprach Claudia Windisch 
            mit Abderrahamane Bouguermou. |   
          |    
              Sie setzen sich sehr für die Kultur der Berber ein und kamen 
                dadurch immer wieder mit der algerischen Staatsgewalt und den 
                islamischen Fundamentalisten in Konflikt – trotzdem haben Sie 
                sich in Ihrer Arbeit nicht beirren lassen. Was sind Ihre Anliegen 
                und was wollen Sie den Menschen vermitteln?  Ich kämpfe für die Identität der Berber, aber auch für eine Demokratie 
              in Algerien. Dieser Kampf ist noch lange nicht vorbei. Vor allem 
              die Anerkennung unserer Muttersprache Tamazight als zweite Nationalsprache 
              ist mir ein wichtiges Anliegen.   
              Welche Besonderheiten verbinden Sie mit der Berberkultur bzw. 
                wie würden Sie einem Laien die Wesentlichkeiten Ihrer Herkunftskultur 
                erklären?  Die Berber sind die Ureinwohner von Algerien und haben das Schicksal 
              erlitten, immer wieder überfallen und eingenommen worden zu sein. 
              Angefangen hat es mit den Ägyptern, dann folgten die Phönizier, 
              Römer, Griechen, Türken usw. Die Berberkultur hat eine uralte Tradition 
              und war einst eine der größten Hochkulturen. Nachweisbar ist sie 
              10.000 Jahre alt, denn man fand in verschiedenen Regionen Algeriens 
              Schriftwerke und Felszeichnungen, welche auf unsere Kultur hinweisen. 
              Die Berberkultur hat eine eigene Schrift, welche 4000 Jahre alt 
              ist und eine eigene Sprache, welche verschiedene Berberdialekte 
              umfasst. Inzwischen sind wir nicht nur zum Feindbild der Fundamentalisten 
              geworden, sondern auch der Regierung.  
              Abderrahamane Bouguermouh >  „In Graz habe ich einen Platz gefunden, wo ich keine Angst 
                haben muss, verfolgt zu werden.“    
               Sie haben drei Attentate in Algerien und Frankreich überlebt 
                – woher nehmen Sie die Kraft zum „Weitermachen“?  Ich habe ein ganzes Volk hinter mir stehen, welches mich und meine 
              Mitstreiter anspornt. Es liegt nicht in meiner Natur Angst zu haben. 
              Ich trage jedoch immer versteckt eine Arsenpille mit mir, damit 
              ich mich im Notfall selbst töten kann, denn ich habe zwar keine 
              Angst vor dem Tod, aber große Angst vor der grausamen Art der Ermordung, 
              wie sie in Algerien üblich ist: Den zum Tode Verurteilten wird die 
              Kehle durchgeschnitten.   
              Was bedeutet Ihnen das Wort Heimat? Verbinden Sie damit Algerien, 
                Frankreich oder auch Graz? Haben Sie in Graz ein „Stückchen Heimat“ 
                gefunden?  Ich fühle mich heimatlos. In Graz habe ich einen Platz gefunden, 
              wo ich keine Angst haben muss, verfolgt zu werden. Dadurch kann 
              ich hier in Ruhe arbeiten und das ist mir sehr wichtig. Außerdem 
              fand ich hier Freunde und habe die Möglichkeit mich kulturell auszutauschen. 
              Ich habe hier in Graz viel gehört, gesehen und gelernt, doch vor 
              allem bekam ich die Möglichkeit den Menschen Informationen über 
              meine Kultur weiterzugeben. Denn: Außer in Frankreich weiß in Europa 
              kaum jemand etwas Genaueres über die Berber.   
              Das 1997 in Kraft getretene Arabisierungsgesetz gegen Ihre 
                Sprache und Kultur hat aus Ihrem Blickwinkel welche Entwicklung 
                genommen?   Nach dem Inkrafttreten dieses Arabisierungsgesetz gab es natürlich 
              viele Proteste. Die Regierung wurde inzwischen so stark unter Druck 
              gesetzt, dass der Präsident versprach die Berberkultur und -sprache 
              anzuerkennen. Dies wurde aber weder in der Verfassung noch in Gesetzen 
              festgehalten. Nun verlangen die Berber nicht nur die Anerkennung 
              ihrer Sprache neben dem Arabischen, sondern auch die Publikation 
              von landesweiten Medien in der Berbersprache – und sie fordern inzwischen 
              vor allem die Autonomie, wollen aber weiterhin im Staatenverbund 
              mit Algerien bleiben.  
               Wie erlebt Ihre Familie Ihre engagierte Arbeit für die Berberkultur, 
                die immer wieder große Gefahr auf Sie zieht?  Meine Familie lebt in Algerien und versucht mich nicht dazu zu 
              bewegen mein Engagement aufzugeben, denn sie weiß, dass mich das 
              umbringen würde. Ich habe mich der Sache der Berber verschrieben 
              und mein Leben dieser Aufgabe gewidmet. Ich versuche zwar Familie 
              und Politik zu trennen, aber meine Kinder haben natürlich Angst, 
              denn sie leben in Algerien. Meine Tochter wurde mehrmals bedroht, 
              verfolgt und erpresst um meinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. 
              Meine Frau ist eine bekannte Radiosprecherin und kann sich offiziell 
              nicht für die Berberkultur einsetzen. Sie bat mich vor längerer 
              Zeit mit der Sache aufzuhören, da sie Angst um mein Leben hatte, 
              doch ich erwiderte ihr: „Lass mich nicht wählen zwischen dir und 
              meinem Kampf für die Kabylei, du weißt, ich würde mich für die Kabylei 
              entscheiden.“  KORSO verlost drei vom Autor signierte Ausgaben des in Graz entstandenen 
              Bandes „Anzaâ oder Die Erinnerung“ in Kooperation mit dem 
              Autor und der Steirischen Verlagsgesellschaft beim KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Europäisches 
            Fremdsprachenzentrum: Neues Programm, neue Leitung Europaratsinstitution 
            brachte 2002 mehr als 700 ExpertInnen zu 60 Veranstaltungen nach Graz. |   
          |    Knapp vor seinem Abschied aus der Politik konnte 
              der scheidende Bürgermeister Alfred Stingl den neuen Leiter 
              einer Institution begrüßen, für deren Ansiedlung in der steirischen 
              Landeshauptstadt er sich ganz besonders eingesetzt hat: Das European 
              Centre for Modern Languages am Nikolaiplatz 4 – getragen von 33 
              Mitgliedstaaten des Europarates – verfolgt seit 1995 die Verbreitung 
              und Implementierung von modernen Konzepten des Fremdsprachenunterrichts 
              für ein mehrsprachiges, interkulturelles Europa.  Während Stingl bedauerte, dass die Bedeutung des 
              EFZ für Österreich noch immer unterschätzt werde, streute dessen 
              neuer Chef, der Brite Adrian Butler, den GrazerInnen Rosen: 
              Die steirische Landeshauptstadt sei „ein Netzwerkknoten des neuen 
              Europa“. Und Dr. Dagmar Heindler, die Vorsitzende des internationalen 
              Vorstands des EFZ, unterstrich, dass Graz in Expertenkreisen „inzwischen 
              als Synonym für sprachenpolitische Arbeit“ gelte.  Programmdirektor Josef Huber (li) und EFZ-Leiter 
              Adrian Butler (re)  bei dessen Antrittspressekonferenz mit Bgm. Alfred Stingl, Vorstandsvorsitzender 
              Dagmar Heindler und der Geschäftsführerin des Trägervereins, Ursula 
              Newby.  Programmziel: soziale KohäsionButler übernimmt die Leitung im letzten Jahr des ersten mehrjährigen 
              Arbeitsprogrammes des Zentrums, rund 25 Projekte befinden sich in 
              der Abschlussphase, allein 2002 nahmen über 700 internationale ExpertInnen 
              an 60 Veranstaltungen – Workshops, Seminaren, Konferenzen – des 
              EFZ teil. 2003 wird das Programm mit einer Abschlusskonferenz beendet, 
              zu der hochrangige SprachexpertInnen, VertreterInnen des Europarats 
              und der Europäischen Kommission erwartet werden; bei einer Projektmesse 
              sollen die Aktivitäten des ECML zudem einem breiteren Publikum vorgestellt 
              werden.
 Programmdirektor Josef Huber erläuterte 
              den Schwerpunkt des nächsten Arbeitsprogrammes: Es wird sich mit 
              der Weiterentwicklung intensiven Sprachenlehrens und -lernens im 
              Hinblick auf den nötigen sozialen Zusammenhalt in den europäischen 
              Gesellschaften beschäftigen. Huber: „Wir wollen damit folgende Frage 
              beantworten: Wie können wir die Menschen mit den sprachlichen und 
              sozialen Fähigkeiten ausstatten, die sie in die Lage versetzen, 
              in der heutigen sprachlich, kulturell und sozial vielfältigen Gesellschaft 
              erfolgreich miteinander zu kommunizieren?“ Letztendlich gehe es 
              um die Aufrechterhaltung und Förderung der sozialen Kohäsion. Der 
              Europarat suche diesbezüglich auch die Zusammenarbeit mit den Institutionen 
              der Europäischen Union – etwa bei Projekten, die den Sprachbedarf 
              von MigrantInnen am Arbeitsplatz zum Inhalt haben. Christian Stenner       |   
          |  |  | Nonverbale 
            Kultur contra Lärmkultur Mit Pantomime, Kabarett 
            und Kleinkunst bietet der Verein AFW (Arbeitsgemeinschaft zur Förderung 
            von Wahrnehmungsbehinderten) eine eigene Kulturschiene für hörbehinderte 
            Menschen im neu eröffneten Veranstaltungs- und Ausbildungszentrum 
            McBEE Studio in Graz-Eggenberg. |   
          | Das von Experten aus dem Bereich, Technik, Kunst und Medien betreute 
              Vorzeigeprojekt setzt bewußt auf nonverbale Kulturveranstaltungen 
              im Gegenzug zur gängigen Lärmkultur. Bei Vorstellungen und Seminaren 
              (Pantomime, Akustik, Lichttechnik) soll speziell konzipiertes Mobiliar 
              über Körperschall oder eine akustische Wand ungewöhnliche Kunsteindrücke 
              vermitteln. Verantwortlich für die künstlerische Leitung ist McBEE, 
              mit bürgerlichem Namen Sabine Wallner, die als Pantomimin 
              und Künstlerin bereits in Italien, der Schweiz und Deutschland große 
              Erfolge mit zahlreichen Soloprogrammen verzeichnen kann. Als selbst 
              Betroffene kennt sie die Welt der Hörbehinderten und möchte mit 
              dem gleichnamigen McBEE-Kulturprojekt neue kreative Wege eines Miteinanders 
              von Behinderten und Nichtbehinderten beschreiten.
 
 McBEE-Studio | Eggenberger Allee 22c | 8020 Graz | 0316/58 14 17 
              | Fax 0316/57 54 22 | mcbee@surfeu.at 
                  |   
          |  |  | Beethovens 
            Zehnte |   
          |   Das Theater StuhlGang hat sich auf Theaterproduktionen 
              spezialisiert, bei denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam 
              auftreten – diesmal geht’s um die Begegnung mit einem der größten 
              Komponisten der Menschheit, der selbst Opfer einer Behinderung wurde, 
              um Ludwig van Beethoven. Die „synfonisch-theatralische Begegnung“ 
              ist sowohl für hörendes als auch für nicht hörendes Publikum gedacht.  Die Premiere findet am 18. Jänner 
              statt, weitere Aufführungen folgen am 25., 26., 31. Jänner und am 
              1., 2., 3., 7. und 8. Februar jweils um 20.00 Uhr.Der Aufführungsort steht noch nicht fest, kann aber unter Tel. 0699/107 
              58 902 erfragt werden.
 Karten-Reservierungen unter 0699/107 06 807
  KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Theater 
              StuhlGang 3 x 2 Eintrittskarten für „Beethovens Zehnte“ beim 
              KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Literatur 
            als Spekulationsobjekt |   
          |   „Ein ironisches Spiel mit Literatur und ihrer Vermarktbarkeit in 
              Zeiten des globalen Turbokapitalismus“ nannte der ORF-Treffpunkt 
              Kultur das Projekt www.literaturboerse.com 
              des Feuilletonmagazins „Schreibkraft“ im steirischen herbst 2001. 
              Nun ist im Wiener Triton-Verlag die Nachlese zu den wilden Wochen 
              der Spekulation erschienen, während welcher der Server der Literaturbörse 
              aufgrund der Intensität der Transaktionen zweimal abstürzte. Was 
              als ironisches Hindeuten auf das Vordringen des (Finanz)Marktes 
              in alle Lebensbereiche gedacht war, wurde von einigen gar als Affirmation 
              neoliberaler Ideen verstanden …  Hannes Luxbacher, Andreas R. Peternell, Werner Schandor (Hg.): 
              Big Business Literatur  Reflexionen über den Marktwert 
              der Literatur. Wien, Triton Verlag 2002, ISBN 3-85486-139-7, 144 
              Seiten, 17 Euro  KORSO verlost in Kooperation mit dem Triton-Verlag und der Schreibkraft-Redaktion 
              3 Exemplare des Bandes beim KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Interkulturell 
            die Festtage zählen |   
          |   ... kann man das ganze Jahr 2003 lang mit dem Kalender „Gleich 
              und anders“, der von Andrea Scheer von der Religionspädagogischen 
              Akademie mit Kindern der VS Graz Puntigam gestaltet und vom Friedensbüro 
              Graz herausgebracht wurde. Dr. Karl Kumpfmüller vom Friedensbüro: 
              „Den Anlass für das Kalenderprojekt bildet die Vorbereitung auf 
              das vom Grazer Friedensbüro initiierte Projekt „Interreligiöses 
              Europa“ im Rahmen von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas, bei 
              dem Leitlinien für das kulturelle und religiöse Zusammenleben in 
              europäischen Städten erarbeitet werden.“  Der Kalender wird in mehreren Grazer Buchhandlungen angeboten werden 
              (Preis: Euro 10,- / Stück)  Für nähere Information bzw. Bestellung größerer Mengen wenden Sie 
              sich bitte ans Friedensbüro Graz | Kontaktperson: Heidi Bassin | 
              Tel. 8722181
       |   
          |  |  | Sprache und 
            Grenze |   
          |    Bei den 9. Grazer Gesprächen am 15. November wurde das Thema „Sprache 
              und Grenze“ mit dem Untertitel „über die Vorteile einer babylonischen 
              Sprachverwirrung“ erörtert. Im Gemeinderatssitzungssaal referierten 
              der aktuelle Stadtschreiber von Graz, Prof. Dr. Dzevad Karahasan, 
              Univ.-Prof. Dr. Jan Sokol, Dekan der Humanwissenschaftlichen 
              Fakultät Prag und Mitunterzeichner der Charta 77, und Prof. Dr. 
              Rudolf Haller, ehm. Professor für Philosophie der Universität 
              Graz.  Während Prof. Haller der interessierten Zuhörerschaft fast eine 
              Wittgenstein-Vorlesung hielt, versuchte Prof. Sokol eindringlich 
              zu erklären, wie positiv sich sprachliche Vielfalt auf kulturelle 
              Leistungen auswirken kann. Gerade jenen Gebieten, wo auf engem geografischen 
              Raum mehrere Sprachen – friedlich – koexistieren, bescheinigte er 
              größten Output an Kreativität über die Jahrhunderte hinweg. Als 
              Beispiel erwähnte er das historische Österreich unter Maria Theresia. 
              „Als sie zu ihrem Volk zu sprechen wollte, musste sie feststellen, 
              dass sie das in sieben verschiedenen Sprachen tun musste, um verstanden 
              zu werden.“ Allerdings machte Prof. Sokol auch klar, wie wichtig 
              die erste, die Muttersprache ist, den „in ihr entwickelt sich das 
              Denken“. Die Struktur der Muttersprache wirkt wesentlich strukturierend 
              auf die Begriffsbildung und die Art zu denken. Auf die Frage aus 
              dem Publikum, ob es denn nicht besser wäre, so wie „die Franzosen“ 
              mehr auf die Reinheit der deutschen Sprache zu achten, meinte Sokol: 
              „Das haben wir – Gott sei Dank – hinter uns.“ gm       |   
          |  |  | KIZ im Dezember: 
            Innenschau |   
          |   Zwei cineastische Highlights, die sich auf unaufdringliche Weise 
              mit dem menschlichen Innenleben beschäftigen, zeigt das KIZ Kino 
              im Augarten im Dezember: „Martha … Martha“ von Sandrine Veysset 
              Preisträger des Preises der internationalen Filmkritik in Cannes 
              2001 (ab 20.12.) und „Ich liebe das Rauschen des Meeres“ von Mimmo 
              Calopresti (ab 27. Jänner).  < Martha … Martha (Sandrine Veysset) Martha führt mit ihrem Mann Reymond und ihrer kleinen Tochter Lise 
              ein Leben unter schwierigen Bedingungen – und dennoch scheint das 
              Glück greifbar. Doch die Gespenster der Kindheit liegen stets auf 
              der Lauer, und so beginnt Martha sich aufzugeben: In den Abgrund, 
              in den sie langsam abgleitet, zieht sie ihre kleine Welt mit sich 
              … 
  < 
              (Mimmo Calopresti) „Ich liebe das Rauschen des Meeres“ ist entgegen 
              seinem sentimentalen Titel ein Stück Gesellschaftskritik – wenn 
              auch auf stille und zurückhaltende Art. Der halbwüchsige Matteo 
              ist unangepasst, und nur eines ist ihm klar: Er will nicht in den 
              goldenen Käfig, den sein Vater bewohnt. Er entwickelt eine eigenartige 
              Beziehung zu Rosario, dem verschlossenen Jungen aus dem Süden – 
              ein Junge, der arbeitet, der noch nie in einem Fußballstadion war, 
              der abends betet und der Matteo hilft, als dieser durchdreht und 
              sich umbringen will. Ähnlich verschlossen ist auch Matteos Vater, 
              der schließlich, wie die beiden Jungen, den Mut zur Revolte aufbringt 
              und sich gegen seinen mächtigen Schwiegervater zur Wehr setzt, als 
              er ihm bei einem Finanzbetrug helfen soll. Der Filmkritiker Ulrich 
              von Thüna: „Silvio Orlando als Luigi ist hervorragend, und die 
              ganz unterschiedlichen Darsteller der beiden Jungen sind höchst 
              eindrucksvoll. Sie blicken sozusagen nach innen und lassen ganz 
              behutsam spüren, welches Schicksal sich in ihrem Innern abspielt.“
 Augartenkino KIZ | Friedrichgasse 24 | Tel. (0316) 82 11 
              86  KORSO verlost in Kooperation mit dem KIZ 5 x 2 Eintrittskarten 
              für den Monat Dezember beim KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Kafka und 
            Rilke im TheateRmëRZ |   
          |   Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke 
              und zwei „Fraktate“ über Kafkas „Die Verwandlung“ bilden die Schwerpunkte 
              des Angebots des TheateRmëRZ im Jänner 2003.  Rilkes Erzählung vom Cornet zählt zu den bekanntesten und beliebtesten 
              literarischen Texten des vergangenen Jahrhunderts und könnte als 
              ein Stück früher literarischer Popkultur verstanden werden. Termine: 
              23., 27.und 28. 1. 2003 | Beginn: jeweils 20.00 Uhr  Gregor Samsa erwacht eines Morgens und findet sich in seinem Bett 
              in ein ungeheures Insekt verwandelt ...  Fraktat 1: der Mensch, Fraktat 2: der Käfer von Willi Bernhard nach 
              dem Text von Franz Kafka. Fraktat 1 – der MenschTermine: 24., 25. und 31. Jänner 2002 | Beginn: jeweils 20.00 
              Uhr
 Fraktat 2 – der Käfer Termine: 1., 7. und 8. Ferbruar 2003 | Beginn: jeweils 20.00 Uhr
  TheateRmëRZ | Steinfeldgasse 20, 8020 Graz | Mail: office@theatermerz.com  KORSO verlost in Kooperation mit TheateRmëRZ 3 x 2 Karten für 
              Aufführungen im Jänner/Februar 2003 beim KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Willi Haiders 
            Megaphon-Rezepte |   
          |   Wenn Sie noch nie gebratenes Kangkung-Gemüse aus Thailand verkostet 
              haben oder nicht wissen, wie lecker Pili Pili aus Kamerun schmeckt, 
              dann werfen Sie doch einen Blick in das neue Megaphon-Kochbuch: 
              Der steirische Edelkoch Willi Haider kocht auf und zwar nach 
              den vier Jahreszeiten. Das Besondere an der Rezeptsammlung liegt 
              nicht nur im kulinarischen Ausflug in Länder wie Tunesien, Brasilien, 
              Nordafrika usw., sondern vor allem im Geheimnis, mit wenig Erfahrung 
              und geringem Budget erlesene vegetarische Köstlichkeiten auf den 
              Tisch zu zaubern. Mit diesem „g’schmackigen“ Kochbuch setzt die 
              Grazer Straßenzeitung Megaphon auch ein Zeichen in Richtung Einfachheit 
              hinsichtlich der des sorgsamen Umgangs mit unseren Nahrungsmitteln 
              – auf exotische Produkte wird verzichtet – die Zutaten finden sie 
              fast alle auf den heimischen Märkten. Guten Appetit! 
 
  Willi 
              Haiders Megaphon-Rezepte und internationale vegetarische Rezepte 
              aus dem celery’s. Herausgegeben vom Megaphon, EUR 16,- | ISBN 3-9501679-0-0, 
              160 Seiten, brosch.
  KORSO verlost in Kooperation mit dem Megaphon 3 Exemplare 
              von Willi Haiders Kochbuch beim KORSO-Kulturquiz!       |   
          |  |  | Silvester: 
            Gleisdorf statt Kreuzfahrt |   
          | 
 Sind’S doch ehrlich: Wer will schon in Graz am 31. Dezember nächtens 
              bei ohrenbetäubendem Krach im Zickzack-Kurs durch’s Punschbudenlabyrinth 
              irren und sich vom witzig sein wollenden Gestammel hechelnder Moderatoren 
              von Garagen-Sendeanstalten belästigen lassen, wenn er/sie statt 
              dessen ein paar Kilometer weiter zu erschwinglichen Preisen einen 
              leibhaftigen Präsidenten der Kabarettistenkammer bei seinen Darbietungen 
              verfolgen kann? Also: Bis 23. Dezember unter 03112/2601400 oder 420 
              vorbestellen. Der Eintritt kostet im Vorverkauf schlappe 15 Euro, 
              inkl. Sonnenbuffet und Platzreservierung  im Stadtsaal mäßige 
              45 Euro, mit Steirerbuffet im ersten Stock preisgünstige 21 Euro. 
              Silvester in Gleisdorf ab 21.00 Uhr im wunderschön renovierten Stadtsaal 
              feiern, über die feinsinnigen Späße des Jörg-Martin Willnauer lachen 
              und danach mit den Highlife in den Morgen des 1. Jänner tanzen …       |   
          |  |  | Theater gegen 
            Gewalt |   
          |    Das Forum-Theater InterAct unter der Leitung von Michael 
              Wrentschur hat diesmal ein heißes Eisen aufgegriffen: Mit „Alles 
              Liebe, dein Dieter“ wird Gewalt in der Familie thematisiert. Gemeinsam 
              mit dem Publikum werden Möglichkeiten gesucht, auf die gezeigten 
              Szenen verändernd und gewaltmindernd einzuwirken.  Das Stück entstand in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Einrichtungen 
              aus dem Gewaltschutzbereich; mitgewirkt haben außerdem Menschen, 
              die selbst von familiärer Gewalt betroffen waren oder sind.  Nächste Aufführungstermine: 8./ 9./ 10./ 12. 1. 2003 jeweils um 
              20.00  die ersten drei Termine finden imTaO (Theater am Ortweinplatz, 
              Ortweinplatz 1) statt  der Termin am 12. 1. in einem Gerichtssaal.  Karten und Infos unter 0316/72 09 35 | Mail: office@interact-online.org 
             KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Forum-Theater InterAct 
              3 x 2 Eintrittskarten für „Alles Liebe, dein Dieter“ beim KORSO-Kulturquiz!        |   
          |  |  | Jugoslawien: 
            Blick zurück im Zorn |   
          |   Der 24. März 1999 markierte das Ende der europäischen Nachkriegszeit. 
              Mit dem Einsetzen der Bombardements gegen serbische und montenegrinische 
              Städte durch die NATO eskalierte die Zerstörung des ehedem multinationalen 
              und blockfreien Jugoslawien zur kriegerischen Intervention. Hannes 
              Hofbauer zeichnet die Tragödie am Balkan nach. Sein Blick von 
              außen, weltsystemisch und historisch fundiert, trägt dazu bei, die 
              Nebel von Propaganda, die eine Verunsicherung in der kritischen 
              Öffentlichkeit im Westen bewirkt haben, zu lüften und die geopolitischen 
              Interessen der USA sowie die wirtschaftlichen der Union bloßzulegen, 
              die den Konflikt angeheizt haben. Einen Konflikt, der – auch wenn 
              er von lokalen Nationalisten getragen wurde – letztendlich nur vor 
              dem Hintergrund der Destruktion der jugoslawischen Wirtschaft durch 
              das IWF-Diktat verständlich wird. Hofbauer zeichnet auch die erschreckenden 
              Auswirkungen des neuen Balkankrieges auf die Bewusstseinslage in 
              den westeuropäischen Staaten nach: Hier sind ehemalige Pazifisten 
              zu Kriegshetzern mutiert, und eine neue Generation ist auf die politische 
              Bühne getreten, die den Krieg als Mittel der Konfliktaustragung 
              akzeptiert hat.  Hannes Hofbauer: Balkankrieg. Zehn Jahre Zerstörung Jugoslawiens. 
              ISBN 3-85371-179-0, 296 Seiten, br., 19, | Wien: Promedia 
              2002.  KORSO verlost in Kooperation mit dem Promedia-Verlag 5 Exemplare 
              des Buches beim KORSO-Kulturquiz!     |   
          |  |  | Jahresabschluss-Doppelkonzert 
            in der „Brücke“ |   
          |    „The Violets“ ist ein 14-köpfiges, gemischtes A-Capella-Vokalensemble. 
              Deutsche Schlager der 20er- und 30er-Jahres gehören ebenso zum Repertoire 
              wie Gospel und Pop- bzw. Jazz-Standards.  „Das Werkstattquartett“ präsentiert Folk aus Europa (Tarantella, 
              Moresca, schottischer Walzer ...)  Doppelkonzert am 18. 12. 2002, 20.00 Uhr im Kommunikationszentrum 
              „Die Brücke“ | Grabenstraße 39a, 8010 GrazMail: office@bruecke-graz.com 
              | www.bruecke-graz.com
       |   
          |  |  | Steirische 
            Kulturtischler halfen Hochwasseropfern |   
          |     Fünf der steirischen Kulturtischlermeister – Walter Schadler, 
              Manfred Zangl (Fa. Heschl), Norbert Feldbaumer, August 
              Kumpusch und Anton Ulrich haben gemeinsam mit acht ihrer 
              Mitarbeiter im niederösterreichischen Bezirk Seitenstätten 14 Familien 
              ihr handwerkliches Geschick zur Verfügung gestellt und fachmännische 
              Reparatur- und Renovierungsarbeiten geleistet. Organisator Norbert 
              Feldbaumer: „Kultur ist für uns auch ein Ausdruck, wie man mit Menschen 
              umgeht“.  Noch bis zum Jahresende läuft die Ausstellung von keramischem und 
              textilem Design von Erika Doringer und Birgit Stavropulos 
              in Leoben im „Wohnsinn“ in der Josef-Heißl-Straße 11 | Tel. 0384228 
              880       |   
          |  |  | Initiative 
            Kunsthandwerk hilft blinden Kindern |   
          |    Helfen Sie mit! Auch heuer veranstaltet die Steirische 
              Initiative Kunsthandwerk ihre Weihnachtsmärkte unter dem Motto: 
              „Wir sehen, was ihr begreift“. Bei dieser Benefizaktion zugunsten 
              des Odilieninstitutes Graz stellen Kunsthandwerker einen 
              Teil ihrer Jahresproduktion zur Verfügung. Der Erlös aus diesem 
              Verkauf wird zu 100 Prozent blinden Kindern zuteil. Im Vorjahr konnte 
              von dem Geld ein spezielles Therapiebecken angekauft werden, das 
              sowohl für die Kinder als auch für die Therapeuten eine große Erleichterung 
              bedeutete.  Tel.Fax 03455/60 67 
              | stahlart@aon.at       |   
          |  |  | KORSO-Herausgeber 
            geehrt |   
          |    Der Herausgeber des steirischen Monatsmagazins 
              KORSO/www.korso.at, Mag. Christian Stenner, wurde am 20. 
              November mit der Medaille für Verdienste um den Denkmalschutz 
              ausgezeichnet. Landeskonservator HR Dr. Friedrich Bouvier 
              hob in seiner Laudatio hervor, dass KORSO kontinuierlich Fragen 
              der Denkmalpflege aufgreife und mit verschiedenen gut besuchten 
              Rundgängen einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit in diesem Bereich 
              geleistet habe.       |   
          |  |  | Zweijahresrhythmus 
            für Kunstpreis |   
          | Auf Beschluss der Landesregierung wird der Förderungspreis des Landes 
              für zeitgenössische bildende Kunst bei gleicher Dotierung ab sofort 
              nur mehr alle zwei Jahre vergeben. Damit findet auch der Wettbewerb 
              um diesen Preis erst wieder im Jahr 2004 statt.
  Info: Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Sackstraße 
              16, 8010 Graz | Tel. (031 6) 82 91 55Mail: post@neuegalerie.stmk.gv.at 
              | www.neuegalerie.at
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          |  |  | Der Weg ist 
            das Ziel |   
          |   ... lautet der Titel eines von den beiden Grazer Architektinnen 
              DI Ingrid Grubauer und DI Maria Hauser entworfenen 
              Projektes zur Aufwertung der Reste der Grazer Renaissancefestung. 
              Die Arbeit hat in Expertenkreisen – bei Planern und Stadterhaltern 
              – äußerst positive Aufmerksamkeit erregt und ist noch bis 20.12. 
              in Form eines Modells und mehrerer Schautafeln im Foyer des Bundesdenkmalamts, 
              Schubertstraße 73, ausgestellt.       |   
          |  |  | Weiz zwischen 
            zwei Buchdeckeln |   
          |    Der im Jahre 2001 erschienene Band „Weiz  Impressionen einer 
              Stadt“, herausgegeben von Ingo H. und Susanne Kropac, kann und will 
              keine herkömmliche Ortsgeschichte und schon gar nicht eine vollständige 
              „Chronik“ sein. Jene Eindrücke, die Weizerinnen und Weizer von ihrer 
              Stadt gewonnen haben, wie auch die distanzierte Sicht von Fachleuten 
              bilden ein Mosaik unterschiedlichster Impressionen, das in Summe 
              ein neues und lebendiges Bild von Weiz ergibt.  Bestellung per Mail an stadtarchiv@weiz.at 
             KORSO verlost in Kooperation mit dem Kulturreferat der Stadt Weiz 
              drei Exemplare des Buches beim KORSO-Kulturquiz!      |   
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 |  |  Steirische Personalpolitik Ein Gespräch zwischen Jörg Nauer & Martin Will, aufgezeichnet 
              von Jörg-Martin Willnauer
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              J.Nauer: Der Hirschmann ist stinksauer auf mich!  M.Will: Selber schuld. Wenn Du seine Kulturpolitik im KORSO 
              angreifst, brauchst Du Dich nicht wundern.   
              J.Nauer: Unsinn. Medien mit einer Auflage von unter einer 
                Million sind für unseren weltgewandten Kulturlandesrat lediglich 
                Peanuts.  M.Will: Warum ist der Hirsch dann sauer?  
               J.Nauer: Weil ich geplaudert hab.  M.Will: Hast Du die hoch dotierten Sonderverträge geoutet, 
              die die Landesregierung mit einigen Auserwählten streng geheim geschlossen 
              hat?   
              J.Nauer: Nein. Der Hirschmann hat mich vor ein paar Monaten 
                gefragt, ob ich Chef der Johann-Josef-Fux-Landesmusikschule in 
                der Grazer Nikolaigasse werden will.  M.Will: Ja super! Gratuliere! Die Wiese ist gemäht, die 
              Pension vergoldet!  
               J.Nauer: Moment! Noch sind wir nicht so weit.  M.Will: Verstehe. Die Personalvertretung hat sich quergelegt 
              und will eine Ausschreibung des Postens.  
               J.Nauer: Aber geh! Laut Gesetz muss der Job nicht ausgeschrieben 
                werden; also wird er freihändig vergeben. Dem schwarzen Absolutismus 
                ist die Personalvertretung scheißegal.  M.Will: Hat man etwa leise Zweifel an deiner Qualifikation 
              geäußerlt?  
               J.Nauer: Im Gegenteil! Man hat mir gesagt: Jörg, wir 
                brauchen einen neuen Chef am Konservatorium und da haben wir an 
                dich gedacht. Du bist im Ausland und im Fernsehn aufgetreten, 
                du kannst Klavier spielen und kennst sogar die Trompete! Du bist 
                der rechte Mann!  M.Will: Na also, dann ist doch alles klar! Ich versteh 
              nicht, warum der Hirschmann sauer ist!?   
              J.Nauer: Naja, ich bin nach der frohen Botschaft ins „Don 
                Camillo“ am Franziskanerplatz, hab ein paar Runden geschmissen 
                und laut gesungen.  M.Will: Und am nächsten Tag stands in der Krone.  
               J.Nauer: Genau.  M.Will: Und die Lehrkräfte am Kons sind Sturm gelaufen, 
              haben beim Hirsch einen Termin verlangt und einen Riesenwirbel veranstaltet.  
               J.Nauer: Genau.  M.Will: Und dann hat er dich angerufen und zur Sau gemacht.  
               J.Nauer: Genau. Du Depp!, hat er gesagt, kannst du nicht 
                dein Maul halten! Die Wally und ich, wir haben das so gut eingefädelt 
                für dich und du grölst da im Suff herum und jetzt haben wir die 
                schlechte Presse!  M.Will: Mach dir nix draus. Man hat dich unter die schwarzen 
              Fittiche genommen und wird dich nicht fallen lassen.  
               J.Nauer: Von wegen. Der Job ist futsch.  M.Will: Woher weißt du das?   
              J.Nauer: In der ORF-Kantine hab ich den Toni Maier getroffen. 
                Er hat ein paar Runden geschmissen. Und erzählt, dass man ihm 
                den Job versprochen hat.      |   
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