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 |  | korso 
            ÖkolandSteiermark | Das 
              Informationsmagazin der Steiermark
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              dez. 
              2002 |   
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          |  |  | Holzindustrie Leitinger: 
            Leitbetrieb des steirischen Holzclusters (Foto) 
            Die Geschäftsführer der Holzindustrie Leitinger: Ing. Hans Peter Leitinger 
            (li) und DI Heinz Gach (re)
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                Die Unternehmen des steirischen Holzclusters zählen zu den innovativsten 
                des Landes – der Beweis dafür wird allmonatlich bei den Treffen 
                der Holzcluster-Dialogplattform erbracht, die jeweils bei einem 
                der Partnerunternehmen stattfinden. Im Dezember war die Holzindustrie 
                Leitinger Gastgeber – ein Unternehmen, das einen eindrucksvollen 
                Aufstieg vom Gewerbe- zum Industriebetrieb vollzogen hat. Das 
                zu 100 Prozent im Besitz der Familie Leitinger stehende Unternehmen 
                beschäftigt 500 Mitarbeiter, die im Jahr 300.000 Kubikmeter Holz 
                verarbeiten und einen Umsatz von ca. 100 Millionen Euro erwirtschaften. 
                Die durch das ständige Wachstum und die zunehmende Komplexität 
                der Produktionsprozesse entstehenden Schwierigkeiten wurden unter 
                Einbeziehung der Mitarbeiter gemeistert. Geschäftsführer DI Heinz 
                Gach: „Gemeinsamkeit, Prozessorientierung und Teamerfolg haben 
                dem Einzelkämpfertum den Rang abgelaufen.“  Das Ergebnis spricht für sich: Bei Hobelwaren, Massivholz und 
                Pellets ist die Holzindustrie Leitinger zum „Global Player“ aufgestiegen; 
                die Schlüsselmärkte sind in Österreich, Italien und Übersee, die 
                Exportquote lag 2001 bei 70%. Einen wichtigen Platz bei den Unternehmensaktivitäten 
                nehmen Forschung und Entwicklung ein: Die Holzindustrie Leitinger 
                ist u.a. an der Entwicklung eines Computertomografen beteiligt, 
                der die genaue „Durchleuchtung“ von Rundholz vor der Verarbeitung 
                und damit dessen optimale Nutzung erlaubt.   Hohes Umweltbewusstsein Dass wirtschaftlicher Erfolg nicht zu Lasten der Umwelt gehen 
                darf, ist für das Unternehmen eine Selbstverständlichkeit. Leitinger 
                unterwirft sich etwa den strengen Richtlinien der Pan European 
                Forest Certification EN 450II und bietet seinen Kunden damit die 
                Sicherheit, mit dem Kauf der Produkte die umweltgerechte und sozial 
                verträgliche Bewirtschaftung der Wälder zu unterstützen.
 Holzcluster Steiermark | Körblergasse 111-113 | Tel. (0)316601-651 
                | Mail: holzcluster@holzcluster-steiermark.at  Das nächste Info-Treffen des steirischen Holzclusters findet 
                am 31. Jänner 2003 im Holzinnovationszentrum in Zeltweg 
                statt.Holzindustrie Leitinger GesmbH | A8551 Wernersdorf 57 | 
                Tel. 034 6642 3 19 0 | Mail: holz@leitinger.at
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          |  |  | Steirische 
            Wirtschaft: Ab nun nachhaltig Der Pakt „Wirtschaftsinitiative 
            Nachhaltigkeit (WIN)“ zwischen dem Land und der Wirtschaftskammer 
            als Vertretung der steirischen Unternehmen soll letztere auf den Weg 
            der ökosozialen Marktwirtschaft führen. (Foto 
            v.l.n.r.) Unterzeichnung des Nachhaltigkeits-Paktes: Dr. Wilhelm Himmel (FA 19d), LR Erich Pöltl, WK-Präsident Peter Mühlbacher
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          | „Das Land Steiermark und die Wirtschaftskammer Steiermark bekennen 
              sich zum Prinzip der Nachhaltigkeit. [...] Soziale Verantwortung, 
              wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und der Schutz der Umwelt gehören 
              untrennbar zusammen. [...] Effiziente Ressourcennutzung, Herstellung 
              innovativer Produkte und die Entwicklung neuer Konsumgewohnheiten 
              helfen neue Märkte zu erschließen. [..] Zu den Grundprinzipien der 
              sozialen Marktwirtschaft – Bekenntnis zu Leistung, Markt, Wettbewerb, 
              Solidarität und Subsidiarität – kommt die Nachhaltigkeit als weiteres 
              tragendes Element dazu. Die soziale wird zur ökosozialen Marktwirtschaft“ 
              heißt es in dem von Wirtschaftlandesrat Herbert Paierl, Umwelt-Landesrat 
              Erich Pöltl und Wirtschaftskammer-Präsident Peter Mühlbacher 
              am 5. Dezember vor zahlreich erschienenem Publikum im Cineplexx 
              unterzeichneten Dokument.
  Landesrat Pöltl forderte anlässlich der Veranstaltung 
              ein „Leben von den Zinsen und nicht vom Kapital der Natur“, Dr. 
              Hans Jaklitsch von der Wirtschaftskammer konstatierte, dass 
              der Nachhaltigkeitsgedanke von den Betrieben immer besser angenommen 
              werde, und Dr. Burghard Kaltenbeck von der Steirischen Wirtschaftsförderung 
              erläuterte die Unterstützungsmöglichkeiten für Betriebe, die in 
              Richtung Nachhaltigkeit tätig werden wollen.  WIN – von Seiten des Landes getragen von der Fachabteilung 
              19d – Abfall- und Stoffflusswirtschaft unter Dr. Wilhelm Himmel 
              – sieht mehrere Schienen zur Umsetzung des Nachhaltigkeitsgedanken 
              vor: Ein Breitenprogramm (Informationen via WebSite und diverse 
              Medien, Kurz-Beratungen, Veranstaltungen, Förderungsberatung zur 
              Umsetzung betrieblicher Umweltschutzmaßnahmen …), Schwerpunktprogramme 
              (für ausgewählte Unternehmen und Branchen), Innovationsprogramme 
              (Pilotprojekte zu neuen Themenbereichen) und den Aufbau eines Netzwerkes 
              (zur Zusammenarbeit zwischen nachhaltig orientierten Betrieben und 
              zum Zweck des Erfahrungsaustausches). Zudem wird es Auszeichnungen 
              für Unternehmen geben, die sich besonders um’s nachhaltige Wirtschaften 
              verdient machen. Eine zentrale Rolle für die Umsetzung der WIN kommt 
              dem Informations- und Vernetzungsportal www.oeko.at 
              zu.       |   
          |  |  | Steirische Fernwärme in Tschechien(Foto v.l.n.r.) Eröffnungsfeier: 
              Vladimir Nedved, Geschäftsführer Jihlavske Kotelny s.r.o., Ing. 
              Vratislav Vyborny, Oberbürgermeister der Stadt Jihlava, Mag. Thomas 
              Oertel, Business-Coordinator ESTAG, Ing. Franz Neuhold, Geschäftsführer 
              STEFE GmbH
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          | Über Mehrheitsbeteiligung an einer mit der tschechischen Stadt Jihlava 
              gegründeten Wärmeversorgungsgesellschaft realisierte die Steirische 
              Fernwärme GmbH (STEFE) eines der modernsten lokalen Versorgungsnetze 
              beim östlichen Nachbarn. 26.000 Bewohner von Jihlava, 50 % der Bevölkerung, 
              werden seit 22. November mit Wärme beliefert, wobei eine Ausweitung 
              des Kundenkreises vorgesehen ist. In eineinhalb Jahren Bauzeit hat 
              die STEFE das bestehende Sieben-Kilometer-Netz vollständig modernisiert. 
              Die jährliche Einsparung entspricht dem Energiebdarf von 650 Einfamilienhäusern 
              (!), die CO2-Reduktion beträgt 1,98 Mio kg/Jahr. Durch ihr frühzeitiges 
              Engagement ist die STEFE zum wichtigen Energieversorgungs-Partner 
              vieler Städte und Regionen im Osten geworden.
 Steirische Fernwärme GmbH | Neuholdaugasse 56, 8010 Graz | info@fernwaerme.com 
              | www.fernwaerme.com       |   
          |    |  | Grazer Firma kühlt im 
            Kosovo |   
          |  
              Wieder ein internationaler Erfolg für die Grazer Solar-Spezialisten 
                von SOLID: Gemeinsam mit dem Engineering-Unternehmen IC Consulenten 
                haben sie den Auftrag für die Errichtung einer Solar-Kühlungsanlage 
                für das neunstöckige Gebäude der Europäischen Agentur für Wiederaufbau 
                in Pristina an Land gezogen. „Schon in hoch industrialisierten 
                Ländern wie den USA führt die Aufbringung von Spitzenstrom für 
                Klimaanlagen während Hitzeperioden zu ernsten Versorgungsproblemen“, 
                erklärt SOLID-Geschäftsführer Dr. Christian Holter. „Dies 
                gilt um so mehr für den durch die Kriegsereignisse in seiner industriellen 
                Entwicklung zurückgeworfenen Kosovo.“ 216 Quadratmeter „Gluatmugl“-Solarkollektoren 
                werden insgesamt 90 Kilowatt Kühlleistung aufbringen, zusätzlich 
                auch Warmwasser erzeugen und bei einer Investition von 250.000 
                Euro auf ihre Gesamtlebensdauer gerechnet die Verbrennung von 
                100.000 Liter Heizöl (für Wärmeerzeugung) und 250 Tonnen Kohle 
                (für die Erzeugung von Strom für eine Klimaanlage) überflüssig 
                machen. Solaren Kühlanlagen gehört die Zukunft, ist Holter überzeugt, 
                denn: „Wenn’s am heißesten ist, produzieren sie am meisten Kühlenergie.“
 Das Gebäude der Europäischen 
                Agentur für Wiederaufbau in Pristina wird in Hinkunft solar gekühlt. 
                   |   
          |  |  | Klimaschutz: In Weiz beginnt’s |   
          |   Weiz ist seit 1995 Klimabündnisgemeinde und hat durch zahlreiche 
              innovative Projekte bewiesen, Vorreiter im Klimaschutz zu sein: 
              So wurde ein umfassender Ökoplan als Umweltsachprogramm der Gemeinde 
              unter der Federführung des Umweltreferenten Mag. Oswin Donnerer 
              unter aktiver Bürgerbeteiligung erarbeitet, und die regelmäßig im 
              Herbst veranstalteten Weizer Energietage stellen eine wichtige bewusstseinsbildende 
              Maßnahmen zum klimaschonenden Umgang mit Energie dar. Mit der VA-Tech 
              wurde nun der erste Betrieb der Region Anfang Oktober im Rahmen 
              ihrer 110-Jahr-Feier für seine Klimaschutzmaßnahmen als Klimabündnisbetrieb 
              ausgezeichnet. Umweltreferent Donnerer: „In den nächsten Jahren 
              sollen die Weizer Unternehmen motiviert werden, sich aktiv am Klimaschutz 
              zu beteiligen und in ihren eigenen Unternehmen Energiesparmaßnahmen 
              und andere Maßnahmen im Umweltbereich zu realisieren. Die Auszeichnung 
              als Klimabündnisbetrieb soll nicht nur die Eigentümer, sondern auch 
              die MitarbeiterInnen motivieren, Klimaschutz ernst zu nehmen, sich 
              für die Umwelt verantwortlich zu fühlen, um vielleicht die eine 
              oder andere Idee auch im privaten Bereich umzusetzen.“  Das Motto des Projektes Betriebe im Klimabündnis „Mit grünen 
              Maßnahmen schwarze Zahlen schreiben“ weist darauf hin, dass betriebswirtschaftliches 
              Denken und Umweltschutz nicht im Gegensatz zueinander stehen müssen, 
              sondern bei entsprechend längerfristigem Denken Synergien entstehen. 
              Der nunmehr ausgezeichnete Betrieb steht Beispiel gebend für eine 
              solche Firmenpolitik: Immerhin 15% seines Gesamtenergieeinsatzes 
              – ohne Verkehr – deckt der Standort Weiz der VA Tech durch erneuerbare 
              Energieträger ab, ein für einen Betrieb dieser Größe erstaunlicher 
              Wert. Durch die Zusammenarbeit mit der Fernwärme Weiz leistet das 
              Unternehmen darüber hinaus auch für die Gemeinde einen weiteren 
              Beitrag zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen.Feierliche Übergabe der Klimabündnis-Auszeichnung:
  Die VA Tech Weiz deckt 15% ihres Energiebedarfes aus erneuerbaren 
              Energieträgern!       |   
          |  |  | Energie-Schaustraßen-Gemeinden 
            ausgezeichnet |   
          |   Die „Energieschaustraße“, die von Izakovci in Slowenien bis zum 
              Windrad auf der Sommeralm reicht, stellt ein Vorzeigeprojekt im 
              Bereich der erneuerbaren Energie dar – durch praktische Anschauung 
              wird den BesucherInnen die Realisierbarkeit des Einsatzes der „Erneuerbaren“ 
              in den verschiedensten Lebensbereichen vor Augen geführt.  Josef 
              Thaller, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fürstenfeld, Bgm. 
              Helmut Kienreich (Weiz), Mag. Sirit Kostron, ARGE ESS, Umweltberaterin 
              Barbara Kulmer und Robert Santner, Ökocluster Oststeiermark, bei 
              der Verleihung der Auszeichnungen
    Nun erhielten die Bürgermeister der Energie-Schau-Straßen-Gemeinden 
              eine Auszeichnung für ihre Vorbildfunktion: Als kleines Dankeschön 
              für die gute Kooperation im Rahmen der ESS überreichte die Leiterin 
              der Arbeitsgemeinschaft Energie-Schau-Straße (ARGE ESS) Frau Mag. 
              Sirit Kostron ein Tafelbild. Auch die Verantwortlichen der Gemeinden, 
              die am meisten vor Ort zur Umsetzung des Energie-Schau-Platzes beigetragen 
              haben, wurden ausgezeichnet und erhielten den „Energie-Oskar“ . 
              Das Tafelbild und der Energie-Oskar wurden vom Künstlerehepaar Anne 
              und Peter Knoll gestaltet. Kostron: „Die Gemeinden der Energie-Schau-Straße 
              tragen zur Verbreitung der Idee der erneuerbaren Energie und durch 
              ihren Beitrag und ihr Wohlwollen auch zur ideologischen und praktischen 
              Entwicklung der Energie-Schau-Straße bei.“       |   
          |  |  | Steirische Schulen sparen 
            Energie – und Geld Ein Anreiz-Modell zum 
            bewussten Umgang mit Energie an steirischen Schulen brachte positive 
            Ergebnisse. (Foto) LR Schöggl und LSR-Präsident Lattinger übergeben 
            „Energie-Bonus-Schecks“ an steirische Schulen. |   
          |   Wenn Schulen – in welchem Bereich auch immer – sparen, haben sie 
              üblicherweise nichts davon: Der Schulerhalter streift das Ersparte 
              ein, die Schule geht leer aus. Ein innovatives Modell („fiftyfifty“), 
              das vom Landesenergieverein, der Energieberatungsstelle des Landes, 
              dem Landesenergiebeauftragten und dem IFZ in Zusammenarbeit mit 
              dem Landesschulrat und der Bundesimmobiliengesellschaft vom Verein 
              ecowatt an zehn steirischen Schulen umgesetzt wurde, sieht hingegen 
              vor, dass die Hälfte der Einsparungen als Bonus bei den Schulen 
              verbleibt.  Bei dem 2000 gestarteten Projekt wurde gleichzeitig in Zusammenarbeit 
              mit engagierten LehrerInnen breite Bewusstseinsarbeit geleistet. 
              Landesenergiebeauftragter DI Wolfgang Jilek: „Die Schulen 
              sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig, weil ihre Tätigkeit 
              in die Zukunft hineinwirkt.“ Der Geschäftsführer des Landesenergievereins, 
              Gerhard Ulz, zählt in diesem Zusammenhang mehrere vom LEV 
              durchgeführte Projekte an steirischen Schulen auf, die weit über 
              das bloße „Energiesparen“ hinausgehen und auch den bewussten Einsatz 
              erneuerbarer Energieträger beinhalten – „vom Selbstbau von Solarkollektoren 
              durch engagierte LehrerInnen und SchülerInnen bis zum Betrieb eines 
              ,Solarcafés‘.“ LR DI Leopold Schöggl sieht darin „einen wichtigen 
              Beitrag zur Erreichung der Energieziele“, und LSR-Präsident Dr. 
              Horst Lattinger betont: „Ich erwarte mir eine Multiplikatorenwirkung.“ 
             Die Einbindung von Pflichtschulen in solche Projekte sei besonders 
              wichtig, „weil bei jüngeren SchülerInnen noch Einstellungen geschaffen 
              werden können.“ Die Maßnahmen in den beteiligten Schulen reichten 
              von der Schaffung von „Energieteams“, die etwa das Ein- und Ausschalten 
              von Licht und Heizung und das sinnvolle Lüften überwachten (HS St. 
              Stefan ob Stainz und HAK Judenburg) bis hin zur Einbettung der Energiethematik 
              in ein übergreifendes Projekt „Wohlfühlen in der Schule“ (BG Dreihackengasse 
              Graz). Die Sieger-Schule, die HS St. Stefan, konnte Energieeinsparungen 
              von über 15% erzielen. Das Projekt zeigte allerdings auch, dass 
              Bemühungen der Schüler und Lehrer wenig Erfolg bringen, wenn nicht 
              auch die baulich bedingte katastrophal schlechte Energiebilanz vieler 
              steirischer Schulen durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen verbessert 
              wird. Christian Stenner       |   
          |  |  | Oststeirische 380-kV-Leitung bis 2006? |   
          |   Einen neuen Vorstoß für die Schließung des österreichischen 380-kV-Freileitungsringes 
              zwischen dem burgenländischen Rotenturm und dem steirischen Zwaring 
              unternimmt gegenwärtig die Verbundgesellschaft im Schulterschluss 
              mit der Steweag-Steg. In einem gemeinsamen Memorandum verweisen 
              Verbund (Austrian Power Grid – APG) und der steirische Verteilnetzbetreiber 
              auf die Überalterung der bestehenden 110- bzw. 220-kV-Leitungsstruktur. 
              Außerdem argumentiert der Verbund mit der Schließung seiner „nicht 
              mehr konkurrenzfähigen thermischen Kraftwerke im Süden Österreichs“ 
              und der dadurch entstehenden Notwendigkeit eines stark gestiegenen 
              Nord-Süd-Energietransports auf den Verbindungen des bestehenden 
              380-/220-kV-Netzes.  Die seit etwa 17 Jahren tätige Initiative der 28 steirischen Gemeinden, 
              über deren Gebiet die Freileitung führen soll und die vom Empersdofer 
              Bürgermeister Alois Baumhackl und dessen Sekretär Josef 
              Arnus koordiniert wird, propagiert für den sensiblen oststeirischen 
              Leitungsabschnitt statt der Freileitung eine Erdkabelvariante und 
              hat über Studien und Recherche auch das dafür notwendige Know-how 
              zusammengetragen (Korso berichtete). Allein die APG will sich für 
              eine derartige Variante nicht erwärmen, in erster Linie wohl darum, 
              um hier nicht ein Exempel entstehen zu lassen, das beispielgebend 
              für jedes weitere derartige Projekt sein könnte. Der Streit dreht 
              sich im Augenblick um die Mehrkosteneinschätzung: Siebenmal teurer 
              als die Freileitung (und damit für die Konsumenten unzumutbar) behauptet 
              APG, nur etwa zweieinhalbmal so teuer sagen die Gemeinden und merken 
              an, dass sich diese Mehrkosten durch die mit weitaus besserem Wirkungsgrad 
              arbeitende Erdleitung schon nach kurzer Zeit amortisierten.  Die aus der ehemaligen Flurschutzgemeinschaft hervorgegangene Bürgerinitiative 
              gegen die 380-kV-Leitung steht dem Projekt nach wie vor kritisch-ablehnend 
              gegenüber. Ihr Sprecher, der Sinabelkirchner Biobauer Richard 
              Hubmann merkt an: „Man verlegt sich darauf, durch Elektroheizungen 
              im Winter verursachte Stromverbrauchsspitzen nicht mehr durch eigene 
              Kraftwerke, sondern durch Billigimport zu ersetzen. An Großkunden 
              kann aus Preisgründen nicht „Select“ (mit nur 10 % Import- und entsprechend 
              „kleinem“ Anteil an Atomstrom) verkauft werden, hier wird auf dem 
              internationalen Markt erhältlicher sogenannter Bandstrom gehandelt, 
              der fast ausschließlich aus nuklearer Erzeugung stammt. Angesichts 
              der Möglichkeit, Verbrauchszuwächse „locker“ aus dezentraler Ökostromproduktion 
              abzudecken, sollte man es sich überlegen, 130 Mio Euro in ein Projekt 
              zu stecken, „dessen (im APG-STEWEAG-Memorandum festgeschriebenes) 
              deklariertes Ziel es ist, den letzten Tango mit der Atomwirtschaft 
              zu tanzen.“  Einen Erfolg können die Bürgerinitiativen inzwischen für sich verbuchen: 
              Eine – von APG zunächst abgelehnte – Umweltverträglichkeitsprüfung 
              (UVP) soll noch im kommenden Jahr abgewickelt werden. Dieter Kordik       |   
          |  |  | „Wissensstadt mit Lebensqualität“ 
            Günter Getzinger, von 1991 bis 2000 
            sozialdemokratischer Abgeordneter, Kultur-, Wissenschafts- und Umweltsprecher 
            im steiermärkischen Landtag, kandidiert bei den kommenden Grazer Gemeinderatswahlen 
            auf Listenplatz drei in Walter Ferks SP-Team. KORSO sprach mit dem 
            diplomierten Chemiker und promovierten Philosophen über seine Visionen 
            für Graz. |   
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               Welchen Handlungsbedarf sehen Sie, würde Ihnen nach den kommenden 
                Wahlen das Umweltressort im Stadtsenat übertragen?  Die Umweltpolitik in Graz, die jetzt schon seit längerem in der 
              Verantwortung der FPÖ liegt, ist in den letzten Jahren immer stiefmütterlicher 
              behandelt worden. Die verdienstvollen Aktivitäten der MitarbeiterInnen 
              des Umweltamtes sind aus dieser Kritik selbstverständlich auszunehmen, 
              ich verweise hier auf „Ökoprofit“, hier handelt es sich aber um 
              Projekte und Ideen der Beamten und nicht um Initiativen des zuständigen 
              politischen Referenten. Es ist die Aufgabe des Politikers / der 
              Politikerin, Probleme sensibel zu identifizieren und gemeinsam mit 
              der Bevölkerung und Fachleuten Lösungsvorschläge auszuarbeiten. 
              In diesem Zusammenhang ist es meines Erachtens notwendig, sich wieder 
              auf die unmittelbare Lebensqualität, auf die Wohnqualität im unmittelbare 
              Lebensumfeld der Menschen zu konzentrieren, deren Rückgang durch 
              Lärm, belastete Luft und mangelnden Grünraum in vielen Wohngebieten 
              unserer Stadt gekennzeichnet ist. Hier muß man Fehler in der Raumplanung 
              eingestehen. Die ökologische Aufwertung der Wohngrätzl, die Stadtteilentwicklung 
              ist mir daher ein besonderes Anliegen.   
              Zur Umweltfrage kommt die Verkehrssituation, die in Graz zwar 
                noch nicht kollabiert, sich jedoch in einem sehr kritischen Zustand 
                befindet ...  Auch hier gilt es, eine integrierte Politik zu verfolgen, die Raumplanung, 
              Verkehr und Ökologie zusammenbringt. Das zentrale Instrument ist 
              natürlich der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, hier wieder sind 
              die dringendsten Projekte bei Straßenbahn und Bus: 6er-, 5er- und 
              4er-Verlängerung, Innenstadtentflechtung und die Einrichtung weiterer 
              tangentialer Buslinien. Bei Projekten, die den Aufschluss der Region 
              und die Erfassung der Pendlerströme zum Ziel haben, ist es an der 
              Zeit, in die Detailplanung zu gehen. Zu denken wäre hier etwa an 
              eine Stadtregionalbahn, die Bereiche wie Gratkorn und Hausmannstätten 
              zu bedienen hätte.   
              Unmittelbar vor 2003 steht die Kulturpolitik und der zuständige 
                Referent auf dem Prüfstand ...  Grundsätzlich sind Infrastrukturmaßnahmen in der Vorbereitung des 
              Kulturjahres wie Kunsthaus und List-Halle natürlich zu begrüßen. 
              Man hat allerdings kaum in das kreative Potenzial dieser Stadt, 
              sprich: in die hier lebenden und arbeitenden Künstlerinnen und Künstler 
              investiert. Für dieses Defizit ist der jetzige aber auch schon der 
              frühere Kulturreferent verantwortlich zu machen. Hier muß die Politik 
              einen Schwenk vollziehen zu den hier Schaffenden und den hier tätigen 
              Kulturvermittlern, ansonsten kommt der „schönen Ausstellungsfläche 
              Graz“ der kreative Inhalt abhanden.  
               Wissenschaft und Forschung:Das Engagement der Kommune an Projekten staatlicher Forschungseinrichtungen 
                wird mitunter in Abrede gestellt ...
  Ich sehe es geradezu als Verpflichtung der Kommune, für ihre Universitäten 
              und Fachhochschulen einzutreten und auch als Förderin bereitzustehen. 
              Aus diesem Grund fordert die Grazer SP die Einrichtung eines Wissenschaftsfonds 
              nach dem Modell des steiermärkischen Wissenschaftsfonds, aus dem 
              kommunalpolitisch relevante Forschungsprojekte (mit)finanziert werden 
              können. Graz bringt alle Voraussetzungen mit, die „Wissensstadt“ 
              in der europäischen Südost-Region zu werden, mit starker Ausstrahlung 
              auf Slowenien, Kroatien, Ungarn, Oberitalien – aber auch auf den 
              süddeutschen Raum. Das gelingt allerdings nur, wenn die Bildungs- 
              und Wissenschaftseinrichtungen in Graz stärker an Profil gewinnen. 
              Hier kann die Kommune als „Katalysator“ und „Mediator“ fungieren. 
              
              „Wissensstadt“ kann sich aber nicht nur allein auf akademische 
                Forschung und Lehre beziehen ...  Österreich hat insgesamt eine schwach entwickelte Weiterbildungskultur. 
              Daher gilt es, diese zu forcieren. Die Grazer SozialdemokratInnen 
              fordern die Einführung eines Weiterbildungsschecks, weil derartige 
              Aktivitäten für die meisten auch immer eine finanzielle Frage darstellen. 
              Jede(r) BürgerIn dieser Stadt, der/die das Wahlalter erreicht, sollte 
              einen Bildungsscheck im Wert von 500 Euro in die Hand bekommen, 
              ebenso jene BürgerInnen, die das Alter von 55 Jahren erreicht haben. 
              Damit könnte Graz Vorreiterin in Sachen life-long-learning werden. 
              
              Die Frage des Verlustes der öffentlichen Daseinsvorsorge, 
                des Ausverkaufs des Staates bewegt die Gemüter. Aus wieviel „Staat“ 
                sollte eine Stadt bestehen?  In einer Kommune gibt es kritische, unverzichtbare Dienstleistungen, 
              für die es entsprechende politische Verantwortung der Stadt geben 
              muss. Das sollte endlich außer Streit gestellt werden. Dazu zählen 
              etwa: Wasserversorgung, Strom, Gas, Fernwärme, Müllabfuhr und einige 
              andere Dienstleistungen mehr. In diesen Bereichen darf es Konkurs 
              – und damit Einstellung der Leistungserbringung – nicht geben. Manche 
              Dienstleistungen des Magistrats können allerdings durchaus gleich 
              gut oder sogar besser von Privaten erbracht werden. Darüber hinaus 
              könnte und sollte die Kommune zum Wohle der BürgerInnen in Bereichen, 
              wo „Marktversagen“ offensichtlich ist, als Wirtschaftsplayer auftreten. 
              Wenn ich etwa an die „Erosion“ der Annenstraße denke, fällt mir 
              sofort der Immobilienmarkt ein. Hier könnte die Stadt – quasi als 
              moderierender Akteur – gezielt Objekte kaufen, um entsprechende 
              Strukturmaßnahmen zu setzen. Ich plädiere also für eine Abkehr vom 
              derzeit dominanten neoliberalen Dogma – wonach privat immer besser 
              sei als staatlich – ohne aber in die Zeiten der „Staatswirtschaft“ 
              zurückkehren zu wollen. Nicht weniger Staat, sondern besserer Staat 
              lautet mein Credo.       |   
          |  |  | Planungszelle „in progress“ |   
          |   Der als „kleine Neutorgasse“ bezeichnete Teil des Grazer Franziskanerviertels, 
              der kurze Straßenabschnitt vom Andreas-Hofer-Platz bis zur Hauptbrücke 
              wird, wie berichtet, über das systematisierte Bürgerbeteiligungsverfahren 
              „Planungszelle“ neu gestaltet. Die Anregung, ein derartiges Verfahren 
              anzuwenden, geht auf Hochbaustadtrat Gerhard Rüsch zurück, 
              der den Grazerinnen und Grazern über dieses kleine, räumlich überschaubare 
              Projekt Wirkungsweise und Effizienz eines derartigen Procedere demonstrieren 
              will. Einzige Vorgabe des der Planung zugrunde liegenden Gemeinderatsbeschlusses 
              ist, dass die (verkehrstechnische) Innenstadtentflechtung durch 
              die gesetzten Maßnahmen nicht behindert werden darf.  VP-Stadtrat Gerhard Rüsch >    < Benno Trütken „Verfahrensleiter“ : Überhang an konstruktiven 
              Anrainerideen Der erste Abschnitt des Verfahrens, die Zielgruppen-Ideenwerkstatt 
              („Zukunftswerkstatt“) ist bereits abgewickelt: Erläuterung des Gesamtverfahrens, 
              Ausgangssituation, Kritikphase, Formulierung der Planungsziele. 
              Die zweite Phase, die Präsentation der Anrainervorschläge, durch 
              entsprechende Experten professionell unterstützt und begleitet, 
              wird noch 2002 abgeschlossen werden. In der Phase drei werden im 
              kommenden Jahr 100 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Grazer BürgerInnen 
              in vier Planungszellen zu je 25 „Schöffen“ die formulierten und 
              dokumentierten Anrainervorschläge mit den Positionen von Wirtschaft, 
              Politik, Magistrat etc. zusammenbringen und beraten. Die Ergebnisse 
              dieser Verhandlungen sind letztlich für die endgültige Planung verbindlich. 
             Der Moderator des Planungszellen-Verfahrens Neutorgasse, Benno 
              Trütken, nennt einige der bis jetzt vorliegenden Anrainerwünsche:  
               Man will keine Fußgängerzone, wohl aber eine Verkehrsberuhigung, 
                die die ärgerlichen Staus, von denen die Mini-Geschäftsstraße 
                mehrmals am Tag heimgesucht wird, verhindert. Die Führung einer 
                Straßenbahnlinie durch die kleine Neutorgasse wird tendenziell 
                abgelehnt. Im Rahmen einer „Maximalvariante“ wünschen sich die 
                Anrainer eine weiter südlich beginnende Tieferlegung und Überdeckelung 
                des Marburgerkais, um eine Entknotung und Entschärfung der Kreuzung 
                Tegetthofbrücke Ost zu erreichen. Auch für den problematischen 
                Bereich des östlichen Brückenkopfs der Hauptbrücke haben die AnrainerInnen 
                konstruktive Vorschläge parat: Etwa eine Abdeckelung des Marburgerkais 
                in diesem Bereich, um „Gestaltungsraum“ und eine bessere Anbindung 
                ans Murufer zu erreichen.  Am Andreas-Hofer-Platz wünscht man sich die Schließung des nicht 
                benötigten Abgangs in die Tiefgarage. Damit könnte Platz für „Ladetätigkeit“ 
                und Motorräder geschaffen werden.  Im südlichen Eingangsbereich der kleinen Neutorgasse sollte 
                nach dem Wunsch der Anlieger ein Torbogen mit einer elektronischen 
                Anzeige für die Anzahl freier Stellplätze errichtet werden, um 
                den Parkplatz-Such-Verkehr hintanzuhalten. Weitere Vorschläge 
                beziehen sich auf die Neugestaltung des Vorplatzes der Franziskanerkirche, 
                bzw. dessen zwar durch eine Schwelle gekennzeichnete, ansonsten 
                aber niveaugleiche Integration in die Neutorgassenfahrbahn.  Dieter Kordik  Information zur „Planungszelle Neutorgasse“: BürgerInnenbüro 
              Graz, Landhausgasse 2, 8010 GrazMail: buergerbuero@stadt.graz.at 
              | Parteienverkehr: MoFr 8.0014.00 Uhr
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