korso Graz / Stmk.
Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
12/2005
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    „Grünes Licht“ für mehr Kontrolle


Angesichts der neuen großkoalitionären Verhältnisse will LAbg. Peter Hagenauer von den Grünen eine wirksame Überprüfung des Umgangs mit öffentlichen Geldern in die Wege leiten: Das bedeutetfür die Kontrollseite auf jeden Fall erhöhte Alarmbereitschaft. Der Vorsitzende des Kontrollausschusses im Landtag hält es für höchste Zeit, dass eine Lehre aus dem skandalösen Umgang mit Steuermitteln gezogen wird, wie er sich am markantesten in der Herberstein-Affäre, aber auch bei den Themen Orts­erneuerung, parteinahe Vereine und ESTAG gezeigt habe.

Der Vorsitzender des Kontrollausschusses im Landtag, Peter Hagenauer von den Grünen, ist auf der Hut: „Die großkoalitionären Verhältnisse bedeuten für uns erhöhte Alarmbereitschaft.“

Mehr Rechte für Rechnungshof
Die Fehler der Vergangenheit müssen endlich konkrete Maßnahmen zur Folge haben, erklärt Hagenauer. In einem Strategiepapier hat er eine umfangreiche Liste von Desiderata zusammengestellt. Sein Hauptanliegen konzentriert sich darauf, die Prüfmöglichkeiten des Landesrechnungshofs (LRH) zu stärken.

Ein so genannter Prüfvorbehalt soll für jeden Förderakt verpflichtend sein
So ist es vorgekommen, dass der LRH gar nicht prüfen durfte, weil es im Vertrag nicht festgelegt war. „Die gängige Praxis, dass Prüfvorbehalte händisch im Akt gestrichen werden, wie es bei den Förderungen an parteinahe Vereine geschehen ist, muss aufhören“, fordert Hagenauer.

Der nächste notwendige Schritt zu mehr Kontrolle besteht darin, dass die Regierungsmitglieder dem Landtag über den Vollzug der vom LRH vorgeschlagenen Maßnahmen berichten. Diese beiden Punkte sind inzwischen vom Landtag beschlossen, es komme nur darauf an, den Druck zur raschen Umsetzung zu erhöhen, erklärt Hagenauer. Als nächstes will er einen Antrag zur Verkürzung der Anhörungsfristen einbringen, die nicht länger als drei Monate sein sollte.

Mehr Transparenz ist oberstes Gebot. Weitere Maßnahmen, die im Landtag diskutiert werden sollen sind die Forderungen nach Transparenz bei der Vergabe bzw. die Abwicklung der Förderungen. Dazu zählten die begleitende Kontrolle von Großprojekten und ein On-line-Zugang des LRH zur Landesbuchhaltung, weiters die Einrichtung von Förderkonten und die Offenlegung der gesamten Förderungen des Landes (Förder-CD-Rom).
Ein neues Tätigkeitsfeld für den LRH wäre die Prüfung der Bedarfszuweisungen und Gemeinden, „denn diese bisher nicht kontrollierten Bereiche stehen in keinem Zusammenhang mit den Einsparpotenzialen.“

Hagenauer erinnert LH Franz Voves daran, dass vor der Wahl ein Landtagsbeschluss hinsichtlich der Haftungsklagen gegen Ex-Estag-Organe von der ÖVP mit ihrer Regierungsmehrheit abgewiesen wurde. Inzwischen haben sich die Mehrheitsverhältnisse umgekehrt und in dieser Sache sei von Seiten der SP noch nichts unternommen worden. Hagenauer ortet hier die Vermeidung von Konflikten im Sinne des großkoalitionären Friedens, auch wenn er dem neu gewählten Landeshauptmann noch etwas Probezeit zubilligen will.

– js –

 

 

  Starke Impulse für 2006


Geht es nach den Vorstellungen der Umwelttechnik-Netzwerkbetriebs GmbH wird die steirische Umwelttechnik-Szene im nächsten Jahr auf regionaler und internationaler Ebene kräftig vorangetrieben. Basis für das neue Konzept, das eine „Total beauty region“ Steiermark zum Ziel hat, sind neue strategische Ansätze, die innerhalb des vergangenen Jahres nach eingehender Durchleuchtung und Analyse des gesamten Stärkefeldes entwickelt wurden.
„Als Quereinsteiger hatte ich den Vorteil, unvoreingenommen an die mir gestellte Aufgabe, nämlich das Clusterpotenzial der steirischen Umwelttechnik zu untersuchen, heranzugehen und auch scheinbar festgefahrene Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Was dabei zu Tage trat ist einerseits die Tatsache, dass das Stärkefeld Energie- und Umwelttechnik in der Steiermark mit absoluten Weltklasseleistungen aufwarten kann, die jedoch nur einem kleinen Kreis bekannt sind. Andererseits zeigte sich, dass die klassische Form einer Clusterbildung nicht zielführend ist, sondern eine andere wirtschaftspolitische Intervention vorgeschlagen wird, die dem Stärkefeld adäquat ist. Die Steiermark als Muster- und Vorzeigeland in Sachen Energie- und Umwelttechnik zu positionieren, ist einer der Eckpfeiler in unserem Konzept“, so Geschäftsführer Ludwig Sik.

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  Bahnhof Leoben nach Umbau eröffnet


Der Bahnhof Leoben wurde im Zuge der „Bahnhofsoffensive 1“ des Verkehrsministeriums mit einem Investitionsvolumen von 9,5 Millionen Euro umgebaut und mit zeitgemäßer Infrastruktur ausgestattet. Nach rund zweijähriger Bauzeit präsentiert sich der neue Bahnhof nun als moderner Verkehrsknotenpunkt. Am 2. Dezember 2005 übergaben Landeshauptmann Mag. Franz Voves, Staatssekretär Mag. Eduard Mainoni, Bürgermeister Dr. Matthias Konrad und Mag. Martin Huber, Sprecher des Vorstandes der ÖBB-Holding AG, die Anlage ihrer Bestimmung.

Projektleiter Ing. Edgar Lehner, Staatssekretär Mag. Eduard Mainoni, LH Mag. Franz Voves, Bgm. Dr. Matthias Konrad, ÖBB-Vorstandssprecher Mag. Martin Huber eröffneten den Bahnhof Leoben

Bahnhofsanlage erstrahlt in neuem Glanz. Im Zuge der Projektsrealisierung wurde das Bahnhofsgebäude komplett umgebaut und die Bahnsteige erneuert. Ganz im Interesse der Bahnkunden entstanden ein ÖBB-Kundenzentrum und Geschäftsflächen. Neben neuester Technologie wurde bei den Arbeiten an der Bahnhofshalle auf den Erhalt der vorhandenen Kunstwerke von Rudolf Kedl und von Prof. Giselbert Hoke Wert gelegt.

Barrierefreie Zugänge. Die zwei Mittelbahnsteige wurden erneuert und überdacht, der Hausbahnsteig wurde für den internationalen Zugverkehr verlängert. Die Erhöhung der Bahnsteigkanten sowie ein gläserner Lift und Zugangstreppen in der Hallenmitte schaffen eine barrierefreie Verbindung zu den Unterführungen.
Ein überdachter Busterminal, Park&Ride-Zonen sowie überdachte Fahrradabstellplätze vervollständigen das Angebot auf dem neuen Vorplatz und entsprechen zeitgemäßen Bedürfnissen.

 

 

  FahrerInnen in den Öffis – Stress lass nach!

Die ca. 460 im Fahrdienst beschäftigten FahrerInnen der Grazer Verkehrsbetriebe sind tagtäglich großen Belastungen ausgesetzt: Gezielte Stressbewältigung ist daher ein wichtiger Aspekt nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch die Verkehrssicherheit. Mag. Ursula Sampt, ausgebildete Psychologin und diplomierte Erwachsenenbilderin, ist seit 2001 bei den GVB für den Bereich Personalentwicklung zuständig. Sie bereitet neue Bus- bzw. StraßenbahnfahrerInnen auf ihren schwierigen Beruf vor und unterstützt die anderen bei der Bewältigung ihrer Aufgaben.

Harter Berufsalltag
Der Dienstplan ist von z.T. langen Dienstzeiten und stets unterschiedlichen Einsatzschichten geprägt. „Die Fahrer“, so Sampt, „absolvieren ihren Dienst in zwei Blöcken, die Pause dazwischen kann auch vier Stunden lang sein. Dadurch kann es schon zu Einsatzzeiten von bis zu 13 Stunden kommen.“ Dazu kommt, dass die FahrerInnen der Grazer Verkehrsbetriebe zwar im Idealfall nach vier Tagen Dienst zwei Tage frei haben, doch in der Realität sieht das schon oft anders aus, worunter das Familienleben leiden kann.

Eine Mehrbelastung bildet der zunehmende Fahrkartenverkauf. FahrerInnen können beim Versuch alle Fahrgäste zufrieden zu stellen in die Zwickmühle geraten. Auch sind Fahrgäste aufgebracht, wenn ihnen der Bus oder die Straßenbahn „vor der Nase“ wegfährt, obwohl sie eine genaue Einhaltung des Fahrplans wünschen. Sampt: „Da kann es schon passieren, dass Fahrgäste die FahrerInnen beschimpfen, mitunter sogar handgreiflich werden.

Angebote zur Stressbewältigung
Für alle MitarbeiterInnen finden regelmäßig zweitägige Schulungen statt. Hier werden Fälle aus dem Alltag durchgesprochen, wobei der Meinungsaustausch mit den KollegInnen im Vordergrund steht. Am zweiten Tag geht es darum, die technischen Kenntnisse der FahrerInnen wieder aufzufrischen.

Besonders als Folge von Unfällen können FahrerInnen psychische Folgeschäden erleiden. „Aus diesem Grund haben wir eine Art Krisenintervention ins Leben gerufen, um unseren FahrerInnen nach solchen Unfällen zur Seite zu stehen“, erläutert Sampt: „Daneben versuchen wir auch bei Problemen beruflicher oder privater Natur für sie da zu sein. Denn schließlich ist der Beruf schon anstrengend genug.“

– js –

 

 

  220-jährige Fichte sorgt in Graz für Weihnachts-stimmung


Was noch die wenigsten GrazerInnen wissen: Mit dem heurigen Weihnachtsbaum – einem Geschenk der Gemeinde Hirschegg an die Landeshauptstadt – hat die Stadt Graz ein veritables Naturdenkmal am Hauptplatz stehen. Stadtförster Ing. Peter Bedenk: „Von seinem äußeren Erscheinungsbild her haben wir den Baum für viel jünger gehalten, wir waren sehr überrascht, als wir beim Abtransport die Jahresringe am Stock zählten und in Hüfthöhe auf 207 Ringe kamen – das ergibt insgesamt ca. 220 Jahre, die der Baum am Buckel hat.“

Stadtförster Ing. Peter Bedenk: „Der heurige Weihnachtsbaum ist vermutlich der weitaus älteste, der je am Hauptplatz stand“

Überraschend auch, dass die schöne, dicht beastete Fichte, die ursprünglich an die 30 Meter hoch war (für ihren Einsatz am Hauptplatz wurde sie allerdings um ein paar Meter gekürzt) direkt neben einer Skipiste am Salzstiegl so alt werden konnte. Der Baum soll nachhaltig genutzt werden, sagt Bedenk: „Wir wollen ihn nach seiner Verwendung als Weihnachtsbaum aufschneiden und die Bretter für Bänke verwenden, die in den Stadtwäldern aufgestellt werden.“

– cs –

 

 

  Plabutsch: Erholungsgebiet von Kahlschlag bedroht


Fährt man die Steinbergstraße von Graz aus kommend ein paar hundert Meter den Berg hinan und dann rechts in den Kollerbergweg, vorbei am bekannten „Heurigen zur schönen Aussicht“, findet man sich mitten in einem der schönsten Wälder um Graz – ein weitläufiges Gebiet, das sich in Nord-Süd-Richtung über Kollerberg und Gaisberg erstreckt, auf der „Stadtseite“ bis hinters Schloss Eggenberg reicht und auf der stadtabgewandten Seite bis zum Thalersee. Seit einigen Jahren wird in diesem Forst – an dessen Kauf die Stadt bzw. deren Tochter Grazer Bau- und GrünlandsicherungsgesmbH (GBG) interessiert ist – massiver Kahlschlag betrieben.

Trotz angeblichen massiven Borkenkäferbefalls blieb das geschlägerte Holz im Wald

Erholungsflächen für die GrazerInnen
„Wir haben großes Interesse an diesem Revier“, sagt GBG-Geschäftsführer Bernd Weiss; „es wäre eine ideale Ergänzung zu den bereits im Besitz der GBG befindlichen Waldflächen.“ Die Stadt-Tochter käme damit ihrer Aufgabe nach, Erholungsflächen für die GrazerInnen bereitzustellen, die Flächen würden schonend bewirtschaftet – durch Einzelstammentnahmen, nicht durch Flächenschlägerungen. Im Frühjahr 2005 habe es bereits „einen gemeinsamen Nenner“ mit dem Besitzer gegeben. Die leeren Stadtkassen verhinderten bis jetzt allerdings eine positive Entscheidung.

Der Schaden wird immer höher
Der Kaufpreis, über den sich beide präsumptiven Vertragsparteien zu diesem Zeitpunkt offenbar bereits einig waren, dürfte nicht sehr hoch gewesen sein: Denn schon seit mehreren Jahren fallen laufend gewaltige Waldflächen dem Harvester zum Opfer – auf jeden Fall viel mehr als die 5000 Quadratmeter, die ohne Genehmigung geschlägert werden dürften. Schätzungen zufolge dürften bereits weit mehr als ein Zehntel der Gesamtfläche von ca. 230 Hektar kahl geschlagen worden sein. Inzwischen sind die Schlägerungen weiter vorangeschritten, für Weiss ist klar, dass der Preis für den Fall, dass der Finanzstadtrat sein O.K. zum Kauf gibt, neu verhandelt werden muss. Und: „Auch wenn mir völlig klar ist, dass die Lage der Stadtfinanzen höchste Zurückhaltung bei allen Ausgaben gebietet – ich würde mir allein schon wegen der Tatsache, dass der Schaden immer höher wird, eine rasche Entscheidung wünschen.“ Sonst könnten unter Umständen erst unsere Enkel wieder in den schattigen Gefilden der Waldungen westlich von Graz Erholung finden. Denn um wieder zu respektabler Höhe und Dichte heranzuwachsen benötigt der Wald 20 bis 30 Jahre.

Der Borkenkäfer war’s
Warum kann der jetzige Besitzer, der dem Vernehmen nach in finanziellen Schwierigkeiten stecken soll, überhaupt Schlägerungen dieses Ausmaßes durchführen ohne dafür forstrechtlich belangt zu werden? Der Leiter der zuständigen Landesabteilung für das Forstwesen, HR Dr. Josef Kalhs, argumentiert mit Schädlingsbefall: „Alle Schlägerungen am Plabutsch sind durch Käferbefall diktiert.“ Wenn ein Waldbesitzer den Borkenkäfer in seinem Revier feststellt, benötigt er nicht nur keine Genehmigung für Schlägerungen, sondern muss sofort tätig werden.

Allerdings gehört zur effizienten Käferbekämpfung auch die Entfernung des gesamten geschlagenen Holzes aus dem Wald, sagen Fachleute. Dass dünne, kommerziell nicht verwertbare Stämme hingegen einfach liegen gelassen wurden – und zwar auch direkt an Wegen, von wo sie problemlos abtransportiert werden könnten –, davon kann sich jede/r SpaziergängerIn selbst überzeugen. Und offenbar hat der Borkenkäfer auch an den Grenzen des Besitzes halt gemacht – zumindest haben die EigentümerInnen der benachbarten Waldflächen keinen Grund für ähnlich drastische Maßnahmen gesehen. Oder ist es dem Besitzer doch in erster Linie darum gegangen, die Erträge seines Waldes rasch und ohne Rücksicht auf die ökologischen Verluste zu Geld zu machen? Dann hat entweder das Forstgesetz versagt – oder die vollziehende Behörde hat sich äußerst nachsichtig verhalten. Beides wäre ein Argument mehr dafür, diese stadtnahen Waldflächen durch Kauf ein- für allemal für die BewohnerInnen der Stadt als Erholungsgebiet zu sichern.

Christian Stenner

 

 

  GVB-Infobus tourte für die Sechser-Verlängerung


Die Verlängerung der Sechser-Linie bringt für die Bewohner von St. Peter eine wesentliche Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur mit sich und leistet damit auch einen wesentlichen Beitrag zur Feinstaubreduktion.

Reger Andrang im Info-Bus der Grazer Verkehrsbetriebe in St. Peter

Um die vom 6er-Ausbau tangierte Bevölkerung, die zum Teil dem Projekt gegenüber Vorbehalte hat, über die weitere Vorgangsweise beim Ausbau der Linie 6+ vor Ort zu informieren, unternahm der GVB-Infobus Ende November eine Bezirks-Tour durch den Bezirk St. Peter. Die Bevölkerung entlang der neuen Trasse wurde über einen Info-Folder zu den Terminen eingeladen. Alle Interessierten hatten dabei die Möglichkeit, bei den anwesenden Vertretern der Stadt Graz, der GVB und des Planungsbüros aktuelle Auskünfte über die den Fortgang des Projektes einzuholen.

Informiert wurde u.a. über die genaue Streckenführung, die Vorteile der Anbindung sowie über problematische Bereiche. So braucht der neue 6er+ Platz: Trotz intensiver Bemühungen um Ersatzplätze wird es entlang der Trasse rund 100 öffentliche Parkplätze weniger geben. Andererseits wurde den Gerüchten widersprochen, dass es Beeinträchtigungen von Freizeitanlagen und Kinderspielplätzen geben soll: Der Eustacchio-Sportplatz bleibt so erhalten, wie er ist, und auch der Rodelhügel bleibt von der 6er-Verlängerung unberührt.

Für Eingriffe in den Grünraum bemüht sich die Stadt Graz, Ausgleichsmaßnahmen zu setzen, so wurde z.B. für den Abschnitt des St.-Peter-Pfarrweges ein eigenes Grünraumkonzept erarbeitet.

– js –