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Das Informationsmagazin 
der Steiermark
 
07/2005
     
  Erdöl-Sucht: Entzug bis jetzt wenig erfolgreich


Der wohl bekannteste europäische Wanderprediger für den Ausstieg aus der Fossilwirtschaft und den Einstieg in ein solares Energiezeitalter weilte in der Steiermark: Der Wirtschafts- und Politikwissenschafter, SPD-Abgeordnete zum deutschen Bundestag Dr. Hermann Scheer, Präsident von „Eurosolar“. Als Missionar kennt er keine Berührungsängste, heute ist er beim Club Voves in Graz zu Gast und hält einen Vortrag über nachhaltige Energienutzung, morgen schon stellt er sein neues Buch beim ÖVP-nahen Ökosozialen Forum in Wien vor, tags darauf spricht er wieder beim Biomasse-Verband in der Steiermark. Und das ist gut so, meint ein Insider aus der Öko-Energiebranche: „Die fossile Beharrungsfront kann nur aufgebrochen werden, wenn alle, die nicht unter dem direkten Einfluss der Öl-Lobby stehen, ihre gemeinsamen Interessen erkennen.“

„In den letzten 50 Jahren hat sich die Energiewirtschaft als vierte Gewalt etabliert“, sagt Scheer, der „eine Vergesellschaftung der Energiesysteme mit neuen Methoden“ fordert. „Regionale Energiegewinnung nach Bedarf“ heißt das Ziel, und dieses ist wiederum nur mit erneuerbaren Energieträgern - Sonnenenergie, Biomasse, Treibstoffen aus Pflanzenöl - erreichbar, nicht jedoch mit der hohe Kapitalkonzentration erfordernden und bedingenden Erdölwirtschaft oder gar mit Atom-Technologie. Das ökonomische Ziel - Unabhängigkeit vom Diktat der Ölkonzerne und von den immer knapper werdenden fossilen Ressourcen - geht dabei mit dem umweltpolitischen – Verringerung der Treibhausgas-Emissionen – Hand in Hand.

Unerreichte Ziele
Die offiziellen energiepolitischen Ziele der Steiermark entsprechen den von Scheer genannten; im letzten Energieplan des Landes, gültig für die Dekade von 1995 bis 2005, wurde ein Durchschnittsanteil erneuerbarer Energieträger für alle Anwendungen - von der Industrie über den Haushalt bis zum Verkehr - von 34% angepeilt. Landesenergiebeauftragter DI Wolfgang Jilek: „Momentan stagnieren wir bei 25%.“ Denn: Die Zahl der steirischen Wind-, Solar-, Biomasse- und Biogaskraftwerke ist zwar deutlich gestiegen, in noch viel höherem Ausmaß aber der Gesamtenergieverbrauch.

Auch die Einsparungsziele des Energieplanes wurden nicht eingehalten. Gerhard Ulz vom Landesenergieverein: „Die stärksten Abweichungen von den Zieldaten hat es im Verkehrsbereich gegeben; die Sprit-Einsparungen durch technische Verbesserungen wurden durch stärkere Motoren und vor allem durch gigantische Steigerungen bei den Fahrtkilometern mehr als wettgemacht.“ Ebenso wenig erreicht wurde das Ziel einer zwanzigprozentigen Einsparung bei Raumheizung und Warmwasserbereitung - hier kam es nur zu geringfügigen Rückgängen.

Neubeginn
Die heuer von der steiermärkischen Landesregierung einstimmig beschlossene Neuauflage des Energieplanes (Gültigkeitsdauer: 2005 - 2015) sieht nun drei quantitative Ziele vor: Der spezifische Energieverbrach von Haushalten, Kleinverbrauchern und Industrie soll um ein Prozent jährlich sinken. Bei den erneuerbaren Energieträgern nimmt man einen neuen Anlauf: Ihr Anteil am Endverbrauch soll von derzeit 25% auf 33% steigen. Und der Energieeinstaz im Verkehrsbereich soll wenigstens stabilisiert werden.

Wie sollen diese Ziele erreicht werden? Was den Ausreißer „Verkehr“ betrifft, so werden neben der unerlässlichen Forcierung des öffentlichen Verkehrs vor allem zwei Lösungsmöglichkeiten genannt. Direktor Ing. Walter Schiefer von den seit eh und je um den Einsatz nachhaltiger Alternativen bemühten Gleisdorfer Feistritzwerken STEWEAG favorisiert den Einsatz von Pflanzenöl als Diesel-Ersatz. Schiefer: „Unsere entsprechend umgebauten Autos – der Umbau kostet gerade 2000,-- Euro – fahren mit 100% Pflanzenöl; natürlich kann man es auch herkömmlichem Diesel beimischen.“ Jilek setzt vor allem auf eine Änderung der Raumplanungs-Vorgaben: „Wir brauchen eine Raumplanung, die auch den Energieverbrauch berücksichtigt – unter diesem Prämissen hätte z.B. ein Verkehrserreger wie das EKZ Seierberg nie gebaut werden dürfen.“

Keine Wohnbauförderung ohne Solaranlage
Was den im Energieplan geforderten verstärkten Einsatz erneuerbarer Energieträger im Bereich der Raumheizung betrifft, schlägt der Präsident des österreichischen Biomasse-Verbandes, Prof. Ernst Scheiber, mehrere Maßnahmen vor: Fossilenergieverkäufer sollten Ökowärme-Gutscheine erwerben müssen, die durch die Errichtung von Solar- oder Biomasse-Anlagen generiert werden. Gibt‘s zu wenig davon, müssen die Öl„dealer“ selbst welche errichten. Alle Verwaltungsstellen des Landes müssten bei Beschaffungs-, Erneuerungs- und Bauvorhaben erneuerbare Energieträger einsetzen. Jilek geht in seinen Vorschlägen noch weiter: „Überall dort, wo es technisch nur irgendwie machbar ist, müsste der Einsatz erneuerbarer Energie gesetzlich vorgeschrieben werden, zum Beispiel auch bei der Alt­haussanierung – ohne Solaranlage am Dach keine Förderung.“

F&E tut Not
Die steirische Klimabündnis-Chefin Mag. Andrea Gössinger-Wieser formuliert: „Es gibt keinen technischen oder Kostengrund, für die Gebäudeheizung und Warmwasserbereitung etwas anderes zu verwenden als Solarenergie und Biomasse.“ Das müsse auch gesetzlich festgeschrieben werden. Gössinger-Wieser wünscht sich von einer neuen steirischen Landesregierung auch mehr F&E-Aktivitäten für die „Erneuerbaren“: „Ein Impulszentrum Erneuerbare Energie in der Obersteiermark wäre wesentlich zukunftsträchtiger als die x-te Neuauflage eines antiquierten Rennsport-Zentrums.“

 

 

Abgeordnetenkonferenz der Steirischen Volkspartei: „Ja!“ zu Klasnic


Die ÖVP sammelt ihre Bataillone für die Mutter aller Wahlschlachten: Im Rahmen der Abgeordnetenkonferenz der Steirischen Volkspartei Ende Juni in Köflach gab Landeshauptmann Waltraud Klasnic den Kurs vor:

„Wir wollen am 3. Oktober wieder weiter arbeiten in Verantwortung für dieses blühende Land, wie wir es die vergangenen 60 Jahre getan haben.“
In der zu Ende gehenden Periode sei ein anspruchsvolles Programm für die Steiermark abgearbeitet worden. Als Erfolge nannte Klasnic „das 70-Millionen-Wachstums- und Beschäftigungspaket, Spielberg neu, die Neuordnung der Energie Steiermark AG, den Semmeringbasistunnel, den Koralmbahntunnel, das Wirtschaftsdreieck Graz-Wien-Linz, das Heereskommando in Graz, den Beschluss für das MUMUTH an der Kunstuniversität Graz, die Sanierung der alten Aula, eine Fülle kultureller Schwerpunkte in der Folge von Graz 2003 und vieles mehr.“

542 Unterschriften für Waltraud Klasnic von VP-Bürgermeistern und Vizebürgermeistern

Hinsichtlich der bevorstehenden Wahlbewegung betonte Klasnic: „Wir werden niemanden schlecht machen, weil das nicht der Stil der Volkspartei ist.“ Der Wahltermin sei gut, weil er eine breite Mehrheit gefunden habe, der Wahlkampf kurz sei und man bald wieder zur konstruktiven Arbeit für das Land zurückkehren könne.

Landesgeschäftsführer Andreas Schnider überreichte Landeshauptmann Klasnic gemeinsam mit KPV-Obmann LAbg. Erwin Dirnberger die Unterschriften des Bürgermeister- und Vizebürgermeisterkomitees der Steirischen Volkspartei, in dem alle 542 steirischen Gemeinden vertreten sind.

 

 

  NATO-Geheimnisse im Eurofighter-Vertrag


Weil ihnen die Einsicht in den Eurofighter-Kaufvertrag verwehrt wurde, verließen die Abgeordneten der Opposition vorzeitig den Rechnungshofausschuss am 29. Juni 2005. „Geschäftsordnungswidrig“ sei das Verhalten von Grünen und SPÖ, empörte sich ÖVP-Rechnungshofsprecher Hermann Gahr, gleichzeitig eine Misstrauenskundgebung gegenüber der Arbeit des Rechnungshofes, der den Vertrag für in Ordnung befunden habe. Was Gahr in seinem Statement verschwieg: Auch die Mitglieder des Rechnungshofes hatten nur einen Teil des Dokumentes zu Gesicht bekommen – jenen, der nicht mit dem Vermerk „NATO-Secret“ versehen war.

Zeltweg-Hinterstoisser soll NATO-konform ausgebaut werden

Abfangjäger-Verkauf „ist ein erheblicher Vertrauensbeweis an die Republik Österreich“.
Die Opposition fürchtet, dass der Sperrvermerk auf eine Einbindung des Eurofightersystems in NATO-Strategien und damit auf einen Neutralitätsbruch hinweist.

Eine Vermutung, die indirekt von Befürwortern des Ankaufes bestätigt wird: Es sei logisch, meint Martin Rosenkranz im „virtuellen Journal der Militärluftfahrt“ www.airpower.at, dass aufgrund der „angestrebten NATO-Kompabilität … Technologien zum Einsatz kommen, die in der ganzen NATO Standard sind“ und daher entsprechend geschützt werden müssten. Rosenkranz rät SPÖ und Grünen zur Zurücknahme ihrer „irrationalen Oppositionsforderungen“ und vor mehr Respekt vor NATO-Geheimnissen: „Alleine schon die Tatsache, dass Österreich so ein System kaufen ,darf‘, ist ein erheblicher Vertrauensbeweis an die Republik Österreich.“

NATO-Flughafen Zeltweg-Hinterstoisser?
Öl ins Feuer all jener, die die Installation des Eurofighter-Systems als Teil einer NATO-Strategie sehen, sind Passagen in der europaweiten Ausschreibung für den Ausbau des Flughafens Zeltweg-Hinterstoisser, in denen die Erfüllung der Leistungen „in Entsprechung internationaler, EU-konformer, NATO-konformer und nationaler Richtlinien und Vorgaben“ verlangt wird. Eine Anfrage der Grünen, die Aufklärung darüber verlangten, wiegelte Verteidigungsminister Günther Platter ab: „Die in der Ausschreibung angesprochenen Kriterien entsprechen dem in der internationalen Militärluftfahrt allgemein anerkannten jüngsten Stand der Technik.“

In der Obersteiermark wächst inzwischen der Widerstand: Der Knittelfelder Gemeinderat hat mit den Stimmen der SPÖ, der KPÖ und der Grünen einen Antrag der drei KPÖ-GemeinderätInnen angenommen, mit dem gegen die Stationierung aller 18 Eurofighter des Bundesheeres am nahe gelegenen Fliegerhorst Zeltweg protestiert wird – und der Bürgermeister beauftragt wird, „zusammen mit den verantwortlichen Politikern und der Bevölkerung Möglichkeiten des Widerstandes dagegen zu finden.“

 

 

Ausstieg aus dem Eurofighter-Vertrag: Je früher, desto kostengünstiger Mit dem Vorsitzenden des parlamentarischen Rechnungshofausschusses, dem steirischen Grün-Abgeordneten Mag. Werner Kogler, sprach KORSO-Herausgeber Christian Stenner.


Seit einer Bemerkung ihres Bundessprechers Van der Bellen, dass der Ausstieg aus dem Eurofighter-Kauf keine Koalitionsbedingung sei, werden naturgemäß Zweifel an der Standfestigkeit der Grünen laut …

Die Grünen weichen in der Eurofighter-Frage keinen Millimeter zurück. Van der Bellen hat darüber spekuliert, dass man in Koalitionsverhandlungen nicht alle Forderungen zur Durchsetzung bringen kann, ich verwahre mich ausdrücklich gegen solche vorauseilenden Defensiven. Das bleibt auch grüne „Kampf“-Linie.

Bundeskanzler Schüssel hat kürzlich öffentlich betont, Österreich müsse laut Neutralitätsgesetz seine Neutralität mit allen militärischen Mitteln verteidigen – eine wissentlich oder unwissentlich falsche Behauptung …

Weder Neutralität noch Verfassung zwingen uns zum Kauf von Abfangjägern. Im Neutralitätsgesetz heißt es ja wörtlich, wir müssen unsere Neutralität „mit allen zu Gebote stehenden Mitteln verteidigen“ – das beinhaltet sicherlich nicht eine Beteiligung am nordatlantischen Aufrüstungsprojekt, dessen integrierter Bestandteil die Installierung der Eurofighter in Österreich ist. In Wahrheit geht es um einen weiteren Aufrüstungsschritt – und der ist keinesfalls aus dem Neutralitätsgesetz ableitbar.

Die Opposition ventiliert verschiedene Ausstiegsszenarien; weil manche meinen, dass ein Ausstieg aus dem Vertrag teurer käme als der Kaufpreis, kam von Seiten der SPÖ der Vorschlag, die Kampfflugzeuge zu übernehmen, aber gleich wieder weiterzuverkaufen …

Erste Voraussetzung zur genauen Klärung, unter welchen Bedingungen ein Ausstieg sinnvoll ist, ist die weitestgehende Vertragsoffenlegung, derzeit wissen ja nur ein paar hochrangige Militärs und nur wenige Minister, was im Vertrag steht. Alles, was nicht mit zwingenden Geschäftsgeheimnissen verbunden ist, muss öffentlich werden – sollte es Bedenken geben, die aus dem internationalen Vertragsrecht ableitbar sind, kann man den Vertrag zumindest in geeigneten Parlamentsausschüssen den Abgeordneten gegenüber offen legen. Ich werde nicht locker lassen, dass dies zumindest gegenüber dem Rechnungshofausschuss zu geschehen hat – sofern es nicht ohnehin demnächst einen Untersuchungsausschuss gibt.

Was ich durch mühevolle Recherchen herausfinden konnte, ist: Es gibt eine Ausstiegsklausel, und je früher der Ausstieg aus dem Vertrag erfolgt, desto kostengünstiger ist er.

Welche Gründe könnten die Besteller dabei geltend machen – es wird wohl nicht ausreichen ins Treffen zu führen, dass man sich’s nun anders überlegt hätte …

Die Republik muss jede Möglichkeit nutzen, ohne Kosten aus dem Vertrag zu kommen. Gelegenheit dazu wird es geben, weil die Eurofighter-GesmbH allen Anzeichen zufolge in Lieferschwierigkeiten kommen wird. Das muss zum Anlass für einen Vertragsausstieg genommen werden. Der Kotau gegenüber der Rüstungsindustrie, den die Regierung durch Einräumung eines Lieferaufschubs von 2005 auf 2007 gemacht hat, darf auf keinen Fall wiederholt werden. In diesem Fall müssten nur bis zur Auflösung des Vertrages angefallene verwertbare Leistungen bezahlt werden.

NAbg. Werner Kogler: „Eurofighter wird in Lieferschwierigkeiten kommen – das muss sofort zum Anlass für den Ausstieg aus dem Vertrag genommen werden.“

Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass diese Lieferverzögerung nicht eintritt, muss unverzüglich in Neuverhandlungen versucht werden, Ausstiegsklauseln unter dem Gesamtpreis auszuhandeln; zum Zweiten müssen Verhandlungen mit den vier Entwicklungs-, Produzenten- und Betreiberländern geführt werden, damit diese die 18 österreichischen Eurofighter in ihre Systeme übernehmen. Im Gegensatz zu Josef Cap bin ich nämlich strikt dagegen, dass Österreich als Dealer auf den internationalen Waffenmärkten auftritt und „seine“ Eurofighter an Drittstaaten verhökert.

Sie waren seit Beginn des Abfangjäger-Deals ein scharfer Kritiker der so genannten Gegengeschäfte und haben auch einige davon als Seifenblasen entlarvt …

Mit aktuellem Berichtsstand, der Vorgänge bis Ende 2003 berücksichtigt, sind genau null Euro an Gegengeschäften verbucht. Inzwischen werden vom Wirtschaftsministerium Zahlen zwischen 100 und 180 Mio angekündigt, aber da bin ich mehr als skeptisch: Es sollten ja bereits völlig virtuelle Geschäfte ohne irgendeinen Zusammenhang mit dem Abfangjäger-Kauf anerkannt werden – wie etwa eine Roadshow der Wirtschaftskammer, bei der auch Vertreter des EADS-Konsortiums anwesend waren und die aus Kammerbeiträgen finanziert war. Dagegen haben wir uns mit Erfolg gewehrt.

Oder: Der Auftrag über Airbus-Bestandteile an die Androsch-Firma FACC wurde laut FACC-Pressemitteilung schon Wochen vor der Typenentscheidung für den Eurofighter fixiert, trotzdem wollte die Bundesregierung ihn zu den Abfangjäger-Gegengeschäften rechnen.

Sie verfügen über Dokumente, wonach die Stationierung in Zeltweg im Kontext einer integrierten NATO-Strategie zu sehen sei …

Ja, wobei ein Teil dieser Schlussfolgerung sich auf die öffentlich zugängliche Ausschreibung für den Ausbau des Flughafens Zeltweg stützt, die ja NATO-Standards vorschreibt. Ein weiteres Indiz ist der Eurofighter Kaufvertrag: Von Personen, die den Vertrag einsehen konnten und mein Vertrauen genießen, wurde mir mitgeteilt, dass eine Reihe von Seiten des Dokumentes mit dem Vermerk „NATO secret“ unkenntlich gemacht ist.

 

 

  SP-Landesparteirat: Franz Voves wiederholt Anspruch auf LH


Anfang Juli stellten die steirischen Sozialdemokraten im Grazer Messecenter in einer halböffentlichen Parteiratsveranstaltung ihre Wahlziele und ihre Politikvorhaben vor. Franz Voves wiederholte seinen Anspruch auf den Landeshauptmann und konkretisierte seine wirtschaftspolitischen Vorstellungen unter anderem durch die Forderung nach einer Steiermark-Holding zur Sicherung der steirischen Schlüsselindustrien. Voves verlangte weiters die Einrichtung eines Lehrlingsfonds zur Sicherung der Berufsausbildung von jugendlichen SchulabgängerInnen und die eine 80-%-Anteil des Staates am Pensionssystem zur Sicherung gesellschaftlicher Stabilität durch weitgehenden Verzicht auf private, oft risikokapitalgestützte Altersvorsorge.

SP-LH-Kandidat Franz Voves verlangt die Einrichtung einer Steiermark-Holding zur Sicherung der steirischen Schlüsselindustrien

Mit diesen und einigen weiteren Positionen, wie z.B. der Kritik am transnationalen steuerlichen Verlustausgleich international agierender Konzerne durch die Gruppenbesteuerung, wurde Voves von den Delegierten anschließend einstimmig als Spitzenkandidat bestätigt.

 

 

  „Lebt die eigene Identität!“ Mit Amit Bhaduri, dem diesjährigen Vortragenden der Grazer Schumpeter Lectures, sprachen Rita Strohmaier und Wolfgang Eichert für KORSO am 09.06. über aktuelle Probleme, Fehlentwicklungen und Chancen Europas.

 

In Ihrem Vortrag gehen Sie vor allem auf die Bedeutung der Nachfrage als Motor für wirtschaftliches Wachstum ein. Die EU scheint da anderer Meinung zu sein: Man denke nur an die Diskussion über ein staatliches Pensionssystem versus private Vorsorge.

Ja, derartige Maßnahmen haben ohne Zweifel einen negativen Effekt auf den Konsum, da die Leute mehr sparen. Theoretisch wäre der Nachfrageausfall überbrückbar, wenn mehr investiert wird; aber meiner Ansicht nach wird das nicht passieren, weil die Anreize für heimische Investoren zu gering sind. Die Folgen sind bereits offensichtlich: geringes Wirtschaftswachstum und steigende Arbeitslosenraten.

Wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken?

Indem man mehr Flexibilität gewährt, vor allem Staaten wie Deutschland und Frankreich, die bereits mit diesen Problemen zu kämpfen haben. Die EU fokussiert primär das Ziel der Stabilität der Preise und somit des Währungssystems, erklärt aber die Beschäftigungspolitik zur nationalen Angelegenheit. Wenn jedoch die Staatsausgaben stur den Maastricht-Kriterien entsprechen müssen, entfällt der Staat als potenzieller Nachfrager.

Die Europäische Währungsunion ist ja darauf aus, dass der Euro langfristig die Rolle des Dollar am Weltmarkt einnimmt.

Die gemeinsame Währung ist besonders für den Außenhandel wichtig. Der Gedankenschluss, dass die Eurostabilität allein durch Kürzung der Ausgaben erkauft werden kann, ist jedoch gefährlich. Das beste Gegenbeispiel sind die USA: Sie verfolgen eine keynesianische Budgetpolitik, haben eine recht hohe Beschäftigungsrate, und können zudem steigende Wachstumsraten vorweisen.

Amit Bhaduri: „Euro wird trotz Maastrichtkriterien an Stabilität verlieren, wenn die europäische Wirtschaft stagniert und Arbeitslosenzahlen steigen“

Wichtig ist zu erkennen, dass der Euro trotz – oder gerade wegen – des Festhaltens an den Maastrichtkriterien an Stabilität verlieren wird, wenn die europäische Wirtschaft weiterhin stagniert und die Arbeitslosenzahlen in der Folge steigen.

Ihre Diagnose ist ernüchternd. Welche Therapie würden Sie vorschlagen?

Mehr auf regionale Bedürfnisse eingehen, die Staatsausgaben wieder temporär, also in Zeiten unzureichender privater Nachfrage, instrumentalisieren. Und die eigenen Stärken anzuerkennen, ohne ständig die USA imitieren zu wollen: Der große Bonus der EU ist ihr ausgeprägtes Sozialsystem, mit dem weder die Vereinigten Staaten noch Japan oder China konkurrieren können.

Aber es herrscht die Meinung vor, dass der Wohlfahrtsstaat über kurz oder lange nicht mehr finanzierbar ist, weil einer alternden Bevölkerung viel zu geringe Geburtszahlen gegenüberstehen.

Ja, der Schluss liegt nahe, dass das Generationenmodell nicht mehr funktionieren kann. Andererseits generiert gerade die steigende Altersstruktur der Gesellschaft neue Beschäftigungsmöglichkeiten: Man denke nur an die diversen Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Altenbetreuung. Der Wohlstand der Industriestaaten führte zu einer Rückbesinnung auf immaterielle Werte wie Lebensqualität, soziales Netz, Umwelt. Und die EU täte gut daran, weiterhin in diesen Bereichen zu investieren.

Zur Person: Amit Bhaduri hat sich vor allem im Bereich der Makroökonomik und der politischen Ökonomie international einen Namen gemacht. Lehrtätigkeit an der Jawaharlal Nehru Universität Delhi und am Indian Institute of Management, Calcutta. Gastprofessuren u. a. an den Universitäten Stanford, Wien, Bologna und Trondheim, Arbeit bei der UNIDO in Wien, Mitherausgeber der ökonomischen Zeitschriftenreihe Metroeconomica, lehrt derzeit am Institut für Politische Ökonomie der Universität von Pavia.

Grazer Schumpeter Lectures: Die Schumpeter Lectures fanden erstmals vor zehn Jahren statt und haben sich mittlerweile zu einer Institution der hiesigen wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät entwickelt. Die Vortragsreihe findet alljährlich Anfang Juni am RESOWI-Zentrum statt und richtet sich nicht nur an Wirtschafter und StudentInnen der Karl-Franzens-Universität, sondern bietet jedem politisch und ökonomisch Interessierten einen (kostenlosen) Einblick in aktuelle Forschungstätigkeiten.

http://homepage.univie.ac.at/Bernd.Brandl/schumpeter/schumpeter.html
Rita Strohmaier und Wolfgang Eichert sind StudienassistentInnen am Institut für Volkswirtschaftslehre der Universität Graz.

 

 

  Steiermärkische: Neue High-Tech-Filiale im Grazer Rathaus


„Die Steiermärkische“ hat mit der größten und modernsten Bankfiliale in Südösterreich im Grazer Rathaus Einzug gehalten und bietet nun den über 20.000 Innenstadt-KundInnen eine hochmoderne und kompetente Anlaufstelle für Geldgeschäfte.

Filialleiter Karl Josl (li.) und Vorstands-Vorsitzender Dr. Gerhard Fabisch präsentieren die nagelneuen Geldausgabeautomaten

Kundendiskretion und Service werden in der neuen Filiale am Hauptplatz groß geschrieben, so Filialleiter Karl Josl, „u.a. durch zehn separate Beratungszimmer und Beratungszeiten bis in die frühen Abendstunden“. Was in amerikanischen Konzernen längst üblich ist, soll auch in der High-Tech-Filiale im Rathaus stattfinden, nämlich das „Rotationsprinzip“, was soviel heißt, wie keinen „fixen Arbeitsplatz“ zu haben – die MitarbeiterInnen leben so Dynamik und Flexibilität vor. Vorstands-Vorsitzender Dr. Gerhard Fabisch begründet die Standortwahl: „Unser Wachstum in den letzen Jahren hat dazu geführt, dass die bisherige Filiale am attraktiven Standort Hauptplatz für die Anforderungen zu klein geworden ist.“ Mit dem Umbau des ehemaligen wohn²Centers im Rathaus wurden die beiden Filialen am Hauptplatz und in der Landhausgasse zu einer zentralen und kompetenten Anlaufstelle zusammengefasst. 25 Selbstbedienungsautomaten, davon drei Geldeinzahlungsautomaten, der barrierefreie, stufenlose Zugang und höchste Sicherheit durch nicht einsehbare Kassenbereiche sollen für beste Kundenzufriedenheit sorgen. Bis Herbst soll auch ein umfassendes Beratungs- und Kompetenzzentrum eröffnet werden.

Claudia Windisch

 

 

 

Spatenstich für grenzüberschreitendes Kompetenzzentrum


In der Wirtschaftsregion Eibiswald fand am 30. Juni der Spatenstich zum ersten grenzüberschreitend ausgerichteten Technologiezentrum der Steiermark statt. Bis Ende des Jahres werden ein Produktionszentrum und ein Engineeringzentrum sowie in weiterer Folge ein Logistikzentrum errichtet. Das Investitionsvolumen beträgt für die erste Phase 3,2 Mio EUR, die aus der Steirischen Wirtschaftsförderung sowie aus Eigenmitteln der Gemeinden finaziert werden. Landesrat Gerald Schöpfer strich beim Spatenstich hervor, dass in der Region bereits eine Reihe von Technologie-Investitionen unterstützt wird. Franz Schilcher von der Wirtschaftsregion Eibiswald Entwicklungs GmbH stellte die Bauprojekte vor: „Beinahe wöchentlich werde ich gefragt, wann die Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.“

Der Präsident der Handwerkskammer Radlje Andrej Zrajner wünscht sich für die Zukunft, „dass die Grenze keine Rolle mehr spielt, sondern die Regionen Deutschlandsberg und Koroska als ein Wirtschaftsraum verstanden werden“. Das grenzüberschreitende Technologiezentrum hat die Schwerpunkte in den regionalen Stärkefeldern Mechatronik, Elektronik, Präzisionstechnik und Metallverarbeitung. Die breite regionale Trägerschaft spiegelt sich in der GmbH wider: Unter den 17 Gesellschaftern befinden sich neben den Gemeinden die regionalen Leitbetriebe, slowenische und deutsche Unternehmen sowie die Wirtschaftskammer Steiermark.

Infos: Wirtschaftsregion Eibiswald Entwicklungs GmbH, A-8552 Eibiswald, Hauptplatz 17 | T +43/ 664/ 3252781 | wirtschafts­region@eibiswald.at

 

 

  TECHNOFIT 2002–2004


Einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung der Steiermark als ausgezeichneten Wirtschaftsstandort hat das EU-Förderprogramm TECHNOFIT 2002–2004 (Technology–Future–Information-Transfer) geleistet. Das vom Land Steiermark getragene und von der Europäischen Union kofinanzierte Programm TECHNOFIT bietet kleinen und mittleren Unternehmen in wettbewerbsschwachen Regionen die Möglichkeit, innovative Verfahren und wissenschaftliche Kenntnisse von Institutionen, etwa aus dem Zentralraum Graz zu nutzen, um so neue Produkte und Innovationen entwickeln zu können. Das vom Wirtschaftsressort angebotene Programm wurde von zahlreichen Know-how-Trägern angenommen.

Der Schwerpunkt des Programms lag in den Fördergebieten des steirischen Ziel-2-Gebietes. Innerhalb zweier Maßnahmenpakete (Ideenfindung, -bewertung und -auswahl sowie Ideenentwicklung und Umsetzung) wurden insgesamt 29 Projekte verwirklicht. „Als besonders positiver ‚Nebeneffekt’ ist der nachhaltige Technologietransfer zwischen Forschungs- bzw. universitären Einrichtungen sowie kleinen und mittleren Unternehmen hervorzuheben. Aus diesen Kontakten sind bereits acht steirische Forschungsnetzwerke zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen entstanden, so z.B. das NanoNet-Styria“, erklärt Landesrat Gerald Schöpfer. „Weiters konnten mit Hilfe von TECHNOFIT zahlreiche neue Produktionsverfahren und Produkte entwickelt werden, die den innovativen Charakter der steirischen Wirtschaft unterstreichen.“

Vier Projektträger, das Außeninstitut der Montanuniversität Leoben, Joanneum Research, das FTI der TU Graz und das Institut für Innovations- und Umweltmanagement der Karl-Franzens-Uni entwickeln Dienstleistungspakete für KMUs beauftragt. Individuell auf die Betriebe abgestimmte Maßnahmen sollen helfen, rascher die entscheidenden Innovationsprozesse bis hin zur praktischen Entwicklungsarbeit zu erreichen.

Infos: www.technofit.at

 

 

 

„Man ist erst ganz bei sich selbst, wenn man ganz zur Ware geworden ist“


Die Internationale Konferenz zum Abschluss der diesjährigen Denkwerkstätte des AMS Steiermark am 21. und 22. Juni war vom Tod des Sozialwissenschafters Hans Georg Zilian überschattet, der über Jahre hinweg die inhaltliche Arbeit der Denkwerkstätte geleitet hatte (siehe den nebenstehenden Nachruf). Die Debatte war geprägt von einer kritischen Sicht auf die Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Auswirkungen auf die arbeitende und arbeitslose Bevölkerung. So war einer der Hauptpunkte im Referat des Grazer Soziologen Manfred Prischings die Kritik daran, dass der Mensch selbst immer stärker in den Markt integriert wird. „Den Menschen wird genau erklärt, wie sie leben sollen. Ihnen wird suggeriert: ,Du bist du selbst, wenn du dich selbstbestimmt gleich verhältst wie alle anderen.‘“ Individualität bedeute mehr und mehr Marktfähigkeit. Prisching: „Man ist erst ganz bei sich selbst, wenn man ganz zur Ware geworden ist.“

Der Berliner Sozialwissenschafter Ulf Kadritzke ging in seinem Referat auf die Ängste der Mittelklassen ein. Diese sehen sich immer unsicheren Arbeitsbedingungen ausgesetzt, wollen nach oben kommen, zu den Reichen zählen und warten andererseits nur auf deren Absturz. Gut ausgebildete junge Menschen brauchen immer länger, bis sie in regulären Arbeitsverhältnissen arbeiten können. Kadritzke: „Diese Studierenden machen schon während ihres Studiums Praktika, gehen ins Ausland, haben viele Zusatzqualifikationen, nur damit sie nach Ende des Studiums wieder ein Praktikum machen sollen. Da sind sie dann gut qualifizierte Arbeitskräfte, die nahezu gratis arbeiten. Und die Firmen sagen ihnen noch, dass sie froh über das Praktikum sein sollen.“

Im weiteren Vortrag warf Kadritzke die Frage auf, wie der Wunsch, Flexibilität mit Sicherheit zu verbinden, und eine Grundstimmung, die einen Veränderungswunsch in sich trägt, in den Willen zur Handlung und in tatsächliche Handlung übersetzt werden könnten – eine Frage, auf die sich weder im Vortrag noch in der Diskussion eine Antwort fand.

Im weiteren Verlauf der Tagung referierte Christiane Stelzer-Orthofer (Uni Linz) zu Vor- und Nachteilen von Modellen des Grundeinkommens. Ihr Resümee war ernüchternd. Ein Grundeinkommen sei sinnvoll, nicht aber in der zurzeit diskutierten geringen Höhe; ein Betrag, der positive gesellschaftliche Veränderungen mit sich brächte, sei gegenwärtig politisch nicht durchsetzbar. Stelzer-Orthofer: „Wir sind leider noch nicht reif dafür, ein Grundeinkommen in sinnvoller Höhe einzuführen. Andenkbar wären aber Teilbereiche, wie zum Beispiel eine Volkspension, oder eine Ausweitung von Stipendien für junge Leute in Ausbildung. Das wäre dann aber schon wieder sehr weit weg vom ursprünglichen Modell des Grundeinkommens.“

Auch das Abschlussreferat von Robert Löffler zum Thema „Arbeitsmarktchancen im Spannungsfeld zwischen Demografie und Wirtschaftsentwicklung“ war eher pessimistisch. Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung würden dazu führen, dass (so Löffler) „bei jungen Menschen der Anteil der kaum oder nicht Beschäftigten noch mehr ansteigt als beim Durchschnitt der Bevölkerung. Qualifikation wird immer wichtiger. Gleichzeitig wird es immer schwieriger eine gute Qualifikation zu bekommen. Dazu kommt, dass auch ein Universitätsabschluss schon lange keine Garantie mehr für eine Job ist und es in Zukunft noch weniger sein wird.“

Johanna Muckenhuber

 

 

  Matte Inlandsnachfrage schuld an Wachstumsschwäche


Der bekannte Volkswirtschafter Gunther Tichy, ehemals Professor an der Grazer Uni, nun Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Technikfolgenabschätzung in Wien, referierte vor der Vollversammlung der steirischen Arbeiterkammer über die Gründe der österreichischen Konjunkturschwäche.

Wirtschaftswissenschafter Gunther Tichy (rechts, hier mit AK-Steiermark-Präsident Walter Rotschädl): Konjunktur-Schwäche beruht auf Krisen-Drohungen und exzessiver Kapitalmarkt-Orientierung

Tichy räumte radikal mit einigen von Wirtschafts-Seite gerne ins Spiel gebrachten Argumenten auf: „Die österreichische Wachstumsschwäche ist nicht Folge mangelnder Wettbewerbsfähigkeit auf den globalen Märkten.“ Das würde durch hohe und steigende Exporte, einen Leistungsbilanzüberschuss seit 2002 und durch hohe und steigende Gewinne belegt. Die Netto-Gewinnquote stieg von 23% des BIP 1999 auf 27% (2004), die Arbeitnehmer-Entgelte sanken von 52% auf 50% des BIP.

Der wahre Grund sei die matte Inlandsnachfrage: Der öffentliche Konsum ist von 1999 bis 2001 auf 4% unter den EU-Durchschnitt gefallen und liegt jetzt auch noch immer unter diesem, der private Konsum stagniert um den EU-Schnitt, die Heimnachfrage lag 2004 ebenfalls um 0,5% unter den EU-Durchschnittswerten – bei stagnierenden Pro-Kopf-Einkommen (2001: -1,1%, 2002: +0,7%, 2003: +0%, 2004: +0,7%) erhöhte sich die Sparquote von 6,1% (2001) auf 9,2% (2002).

Die EU-Konjunkturpolitik trage durch den hohen realen Zinssatz und die Einsparungen zwar zur österreichischen Wachstumsschwäche bei, aber sie allein trage nicht die Schuld daran; verhindere sie doch auch nicht hohes Wachstum in den nordischen Ländern der Union – in Schweden ist das BIP 2004 um 3,6% gewachsen, in Österreich um weniger als 2%. Tichy: „Die Hauptursache der Wachstumsschwäche liegt in einer tief sitzenden Verunsicherung der Konsumenten und Investoren.“ Diese wiederum sei auf den Versuch zurückzuführen, die Reformbereitschaft der Bevölkerung durch die Kommunikation von Krisenszenarien (betreffend die Finanzierung der Alterssicherung und des Gesundheitswesen, die Wettbewerbsfähigkeit sowie Terror und Kriminalität) zu erhöhen, aber auch darauf, dass Politik für ,nationale Champions‘ und ,Konzernstandorte‘ und gegen die KMUs und KonsumentInnen und ArbeitnehmerInnen betrieben werde. Zusätzliche Verunsicherung schaffe der neue Verteilungskampf. Tichy. „Der Steuerwettbewerb konzentriert die Belastung auf die Arbeitnehmer.“

Zur Rettung der Konjunktur empfiehlt Tichy: „Aufhören mit den Krisen-Drohungen, Absicherung des sozialen Netzes, Dauerarbeitsplätze als Normal-Modell, Partizipation aller Stakeholder, weniger Kapitalmarkt-Orientierung, Ende der Gleichsetzung von Standortqualität mit geringen Arbeitskosten.“

Christian Stenner

 

 

Unglück im Glück. The world according to Hans Georg Zilian
< Hans Georg Zilian, 1945 - 2005


Nichts Geringeres als eine Untersuchung der conditio humana unternimmt der Grazer Soziologe Hans Georg Zilian in seinem neuen Buch „Unglück im Glück – Überleben in der Spaßgesellschaft“.

Für den Sozialwissenschafter und habilitierten Philosophen bedeutet das in erster Linie eine Suche nach den Möglichkeiten menschenwürdigen Lebens in einer menschenfeindlichen Gesellschaft.

Auf mehr als zweihundert Seiten widmet sich der Autor eloquent und scharfsinnig elementaren Fragestellungen, etwa: Was bedeutet political correctness in einer liberalen Marktgesellschaft? Eignet sich Ironie als Überlebenstechnik und Erkenntniswerkzeug? Was bedeutet der immanente Widerspruch von Risiko und Freiheit?

Zilian geißelt die kitschige Heuchelei wohlmeinender Eliten und analysiert die Bedingungen deren weitgehender Wirkungslosigkeit. Und er plädiert für eine Haltung der gelassenen Tapferkeit in einer Welt, in welcher uns niemand einen Rosengarten versprochen hat. Dies in einer Sprache, deren Präzision, Eleganz und Ausdrucksstärke sich deutlich von der üblichen wehleidigen Suada sozialwissenschaftlicher Publikationen abhebt.

Hans Georg Zilian ist kurz nach dem Erscheinen dieses Buches im sechzigsten Lebensjahr an jahrelang tapfer ertragenen schweren Erkrankungen gestorben. So ist aus einem Zwischenbericht aus seiner Denkwerkstatt ein Vermächtnis geworden, eine letzte Botschaft eines warmherzigen Grantlers und scharfsinnigen Analytikers, eines stolzen und freien Kämpfers auf dem Felde der Wissenschaft, der über seiner Mütze nichts geduldet hat, außer den Sternen. Eine Botschaft die zu hören sich lohnt.

– gcn –

Hans Georg Zilian: Unglück im Glück. Überleben in der Spaßgesellschaft. Verlag Styria. Graz 2005. 231 Seiten.

H. G. Zilian im Web:
Überblick über die Publikationen von Hans Georg Zilian: www.sozialforschung.at/b2_1.htm
Der Markt der psychotherapeutischen Dienstleistungen: Pyramidenspiel und Nadelöhr: www.stlp.at/zeitschrift_ausgabe18_zilian.htm
Werte und Preise: www.gewi.kfunigraz.ac.at/moderne/awertzi.htm
Universitäre und außeruniversitäre sozialwissenschaftliche Forschung: www.univie.ac.at/OEGS-Kongress-2000/AbstractsZ.html

 

 

  AMS-ServiceLine: Immer richtig verbunden Wer beim AMS Graz, Leibnitz oder Gleisdorf anruft, landet mit seinem Begehren in einem Call-Center der besonderen Art.


„Gut geschulte MitarbeiterInnen am Beratungs-Desk, ein E-Job-Room, der sich mittlerweile zur größten Internet-Jobbörse Österreichs entwickelt hat, und eine effiziente telefonische Beratung – das sind die drei Channels, über die wir unsere Dienstleistungen erbringen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführer Mag. Karl Heinz Snobe. Die Beratung via Telefon wurde nun völlig neu organisiert: Im sechsten Stock der Landesgeschäftsstelle des AMS beantworten derzeit 17 MitarbeiterInnen des AMS-eigenen Call-Centers ServiceLine die telefonischen Anfragen an die regionalen Geschäftsstellen Graz, Leibnitz und Gleisdorf.

ServiceLine-Chef Neubauer, AMS-Chef Snobe: ServiceLine bringt effizienteren Kundenservice

Ob es um die Zusendung von Krankenscheinen, um Auskünfte über die Höhe der Arbeitslosenunterstützung oder Rechtsauskünfte geht: Die Call-Center-Agents erledigen drei Viertel aller einlangenden „Geschäftsfälle“ ohne die AnruferInnen weiter verbinden zu müssen. Das bedeutet natürlich auch eine enorme Entlastung der MitarbeiterInnen in den regionalen Geschäftsstellen, deren Beratungsgespräche nicht mehr von einlangenden Anrufen unterbrochen werden – „eine Systemoptimierung ohne dass wir zusätzliche Ressourcen aufbauen mussten“, freut sich Snobe, „alle MitarbeiterInnen der ServiceLine waren schon zuvor beim AMS tätig.“ „Derzeit werden ca. 1300 Gespräche täglich abgewickelt“, erläutert der Chef der neuen Einrichtung, Karl-Heinz Neubauer. „Die ServiceLine wird im Vollausbau 55 MitarbeiterInnen zählen und die Telefonanrufe für alle regionalen Geschäftsstellen bearbeiten.“

 

 

  Die Irrtümer des 21. Jahrhunderts


Nach dem „Echtzeitmenschen“, für den er den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für gesellschaftspolitische Sachbücher erhielt, hat der Grazer Organisations- und Kommunikationsberater Gerhard Scheucher (e-century) gemeinsam mit seinen Co-AutorInnen Claudia Piller-Kornherr und Jörg Wipplinger ein neues „Buch zur Zeit“ vorgelegt: „Error21“ beschäftigt sich mit den unschönen Seiten des ungezügelten Kapitalismus des beginnenden 21. Jahrhunderts – und mit pragmatischen Lösungsansätzen, die einer humaneren Gesellschaft zum Durchbruch verhelfen sollen. Mit Gerhard Scheucher sprach Christian Stenner.

Sie plädieren für Entschleunigung – das ist spätestens seit Stan Nadolny nicht neu.

Gesellschaft braucht den Diskurs darüber, ob die so genannte Optimierung nicht hinterfragt werden sollte – natürlich ist da die Politik gefordert, die entsprechende Rahmenbedingungen setzen muss. Der Druck, der auf den arbeitenden Menschen lastet, geht letztendlich auch zu Lasten der Qualität der Produkte und Dienstleistungen – siehe die dauernden Rückrufaktionen bei Automobilen. Ähnliches gilt für das angeblich kostengünstige Outsourcing der Kundenbetreuung in Callcenter – immer mehr Unternehmen gehen dazu über, diese wieder rückgängig zu machen und ihre Kunden durch geschulte Fachkräfte im eigenen Haus zu betreuen.

Gerhard Scheucher: „Zwang zur Optimierung muss hinterfragt werden“

„Error21“ ist ein globalisierungskritisches Buch …

Anfang der 90er Jahre hat man alles getan, um die Finanzmärkte zu liberalisieren, jetzt erkennt man die Folgen. Die Konzerne wollen einerseits keine Steuern mehr bezahlen, gleichzeitig wollen sie aber perfekt ausgebildete Arbeitskräfte und beste Infrastruktur. Aber: Gegen diese Auswüchse aufzutreten bedeutet noch lange nicht sich gegen die Globalisierung zu stellen – und vor allem nicht eine Politik der Abschottung zu verfolgen, die da meint, wenn wir die „anderen“ draußen halten, wird es uns weiterhin gut gehen.

In „Error21“ geht es immer wieder um die kleinen Spielräume, über die das Individuum Ihrer Ansicht nach verfügt und die es „gegen den Trend“ nutzen soll …

Ich zähle zu den grenzenlosen Optimisten. Die ständige Angst vor dem Neuen lähmt ja eine Gesellschaft, und man kann die Menschen nicht völlig davon entlasten, Verantwortung für sich zu übernehmen. Ein Beispiel: Wir haben für einen öffentlichen Auftraggeber Umfragen durchgeführt, welchen Beruf die Befragten einem Jugendlichen empfehlen würden – 38% empfahlen einen traditionellen Lehrberuf, 30% ein traditionelles Studium, Ausbildungen im Bereich der zukunftsträchtigen Informations- oder der Biotechnologien landeten weit abgeschlagen. Hier brauchen wir eine Trendwende.

Gerhard Scheucher, Claudia Piller-Kornherr, Jörg Wipplinger: Error21. Graz: Leykam 2005, 305 Seiten.

KORSO verlost in Zusammenarbeit mit dem Leykam-Verlag drei Exemplare von „Error21“ beim KORSO-Kulturquiz!

 

 

  Uni Graz: Neues Zentrum für Biowissenschaften


Für das Zentrum für Molekulare Biowissenschaften (ZMB) an der Karl-Franzens-Universität erfolgte am 23. Juni auf dem Areal des ehemaligen Anna-Kinderspitals der Spatenstich. „Ein echter Meilenstein für die Sicherung des Standortes“, freut sich Rektor Alfred Gutschelhofer.

Die Kosten für das ZMB belaufen sich auf rund 41 Mio Euro. Das aus drei Baukörpern zusammengesetzte ZMB wird zukunftsweisende Fachbereiche wie das Institut für Molekulare Biowissenschaften, ergänzende Einrichtungen aus dem Bereich der Biotechnologie, Hörsäle und eine Bibliothek beherbergen.

 

  Festival für rassismusfreie Schulen Mehr als 500 SchülerInnen nahmen am 23. Juni an der Abschlusspräsentation der heurigen Aktion „Schule ohne Rassismus“ der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus im Grazer UCI-Annenhofkino teil.

 

11 steirische Schulen wurden bei dieser Veranstaltung heuer als „europäische Schulen ohne Rassismus“ ausgezeichnet. Die ARGE und das UCI Kino Annenhof boten den 500 Jugendlichen ein vielseitiges Programm: Daniela Zeller vom Hitradio Ö3 moderierte den Event mit gewohnter Brillanz.

Starker Andrang, große Begeisterung bei der Abschlusspräsentation der heurigen Aktion „Schule ohne Rassismus“

Die Jugendbands Smitten und JERX sorgten für fetzigen Stromgitarrensound. Simon Pichler und der Schüler Clemens Maria Schreiner vom GIBS Graz lieferten Kabarett vom Feinsten. Die BAKIP Judenburg zeigte das Stück „wohnungslos theatern“, das BG/BRG Hartberg führte einen Tanz auf, und die BAKIP Bruck an der Mur und die HS II Feldbach steuerten musikalische Darbietungen zum Event bei. Die anwesenden PolitikerInnen mussten auf ausführliche Statements verzichten und sich stattdessen in Wordraps mit Jugendlichen bewähren. Einen weiteren Höhepunkt des Events bildete ein Gewinnspiel mit einem Menschenrechtsquiz.

„Die 17 steirischen Schulen mit ihren über 500 teilnehmenden Jugendlichen und ihren LehrerInnen sind ein sichtbarer Beleg dafür, dass sich die steirische Jugend auch gerne mit schwierigen politischen Themen beschäftigt, wenn sie die für sie angemessene Umsetzungsform mitgestalten dürfen“, resümierten ARGE-Geschäftsführer Mag. Christian Ehetreiber, Mag. Bettina Ramp und Mag. Martina Mauthner von der ARGE übereinstimmend.

Weitere Infos: T 0664 / 311 49 54 (Mag. Christian Ehetreiber) | www.argejugend.at

 

 

  Beliebt bei Kindern, Eltern, Lehrern: Die steirische Tagesschule Die „steirische Tagesschule“ – eine Initiative von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder – wurde nun nach einem Jahr einer Evaluierung unterzogen. Das Ergebnis: Die ganztägigen Schulformen erfreuen sich höchster Akzeptanz.



In der Steiermark gehen die Uhren in der Bildungsdiskussion ein wenig anders. Während die Bundesregierung trotz PISA und wachsender Probleme für die meisten Familien, Beruf und Betreuungspflichten zu vereinbaren, auf Altbewährtem beharrt, wurde in der Steiermark ohne großes Publicity-Getöse eine stille Reform im Pflichtschulbereich begonnen. „Schon 74 Schulen im Pflichtschulbereich – die meisten davon Volksschulen – bieten für insgesamt 145 Gruppen von jeweils maximal 25 SchülerInnen ganztägige Unterrichts- bzw. Betreuungszeit“, freut sich Landesrätin Edlinger-Ploder.

Schul-Reformerin Kristina Edlinger-Ploder: Beste Evaluierungsergebnisse für die steirische Tagesschule

Spaß am Nachmittag
Bei der von Ludwig Kapfer geleiteten Evaluierung, an der sich ca. die Hälfte der Tagesschulen, 12 Gemeinden und 13 BezirksschulinspektorInnen beteiligten, gab es fast durchwegs positive Rückmeldungen: Es sei leichter möglich, SchülerInnen individuelle zu fördern, die Schule werde als Lebensraum und nicht nur als Lernraum empfunden, die Beziehungen zwischen den SchülerInnen verbesserten sich, berufstätige Eltern werden entlastet, die soziale Kompetenz der SchülerInnen steige … und schließlich mache den Kindern der Nachmittag in der Schule einfach Spaß.

„Die Rückmeldungen der Gemeinden haben ergeben, dass die Attraktivität des Schulstandortes durch die Führung einer Tagesschule steigt“, berichtet Edlinger-Ploder. „Und neben ihrem pädagogischen Mehrwert leistet die Tagesschule natürlich auch einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.“

Förderungen
Nach wie vor ein Hindernis sind die für sozial schwache Eltern oder kinderreiche Familien doch beträchtlichen Mehrkosten. Edlinger-Ploder will den Elternbeitrag zwar beibehalten, aber ärmere Familien und besonders AlleinerzieherInnen besser fördern. Gemeinden, die sich für die Führung einer Tagesschule entscheiden, sollen 3000 Euro Förderung dafür bekommen – bei Einrichtung einer „verschränkten“ Tagesschule (wo sich Unterricht, betreute Freizeit und zusätzliche Angebote abwechseln) sogar 4000 Euro. Die Gemeinden sollen entscheiden können, ob sie damit den Elternbeitrag, ein Mehr an Lehrkräften oder zusätzliche pädagogische Angebote subventionieren.

Idealtyp „verschränkte Tagesschule"
Besonders positiv beurteilt wird die bisher einzige verschränkte Tagesschule, die VS Liebenau. Im Rahmen der Evaluierung wurden 17 Elternteile und 12 LehrerInnen interviewt, mit den Kindern wurde ein Gruppengespräch geführt. „Diese Form der Tagesschule wird von Eltern, Lehrer/innen und Kindern gleichermaßen als hervorragend beurteilt“, berichtet Kapfer. „Die Zufriedenheit ist sehr hoch. Bis auf die Räumlichkeiten, die verbesserbar erscheinen, gibt es keine Hinweise auf nötige Änderungen.“ Die Evaluierung räumt auch mit dem Vorurteil auf, dass Eltern ihre Kinder in die Tagesschule „abschieben“ – im Gegenteil, gerade den Eltern von Tagesschülern wird im Bericht attestiert, besonders interessiert an der optimalen Förderung ihrer Kinder zu sein. In Kürze wird auch eine Kapfenberger Volksschule die verschränkte Form der Tagesschule anbieten.

– cs –

 

  „Den Tiger reiten lernen“


Ein fünfteiliger Zertifikatslehrgang zwischen Oktober 05 und März 06 mit dem erklärenden Untertitel „Konflikte gemeinschaftlich und demokratisch lösen“ hat den konstruktiven Umgang mit Differenzen zum Thema. Zur Stärkung der eigenen Konfliktfähigkeit bedarf es eines Verständnisses über die Formen, Grundlagen und Hintergründe von Konflikten, der Reflexion des eigenen Konfliktverhaltens als auch der Übung im Umgang mit Konflikten. Inhalte sind u.a. Handeln nach dem win-win-Prinzip, Beteiligungsprozesse zur Konfliktprävention, Impro- und Playback-Theater.

Ein Informationsabend findet am 13. September, 18.00, im Auschlössl, Friedrichgasse 36, Graz, statt | T 0316/816089 | www.gesellschaftspolitik.at

 

  www.politische-bildung-2005.schule.at


Die Servicestelle Menschenrechtsbildung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur bietet rund um die Menschenrechtstage vom 20. 11. bis 10. 12. 2005 Unterstützung und Material für Schulklassen mit dem Ziel, Interesse für diesen Themenkreis zu wecken und Schulen mit Non-Profit-Organisationen zu vernetzen. So wird z.B., organisiert von CICEB Youth Media – Impacting on Active EU Citizenship, im Oktober ein viertägiges Seminar in Brüssel stattfinden, das zum Ziel hat, Jugendlichen europäische Themen - und vor allem die europäische BürgerInnenschaft - durch Jugendmedien näher zu bringen. Kommunikationsmethoden sollen diskutiert, ausgetauscht und erarbeitet werden,  durch die ernste Sachverhalte attraktiv und interessant für Jugendliche aufbereitet werden können. Die teilnehmenden Journalisten aus ganz Europa werden nach dem Seminar Artikel und Beiträge für Jugendmedien in ihren Heimatländern verfassen und dadurch ihr neu erlangtes EU-Wissen  jungen Lesern in ganz Europa vermitteln.

Infos unter www.ciceb.org

 

 

  Clio-Veranstaltung: Befreit und/oder besetzt?


Der Verein Clio widmet sich bei einem historischen Rundgang Fragen zum österreichischen Selbstverständnis und zur Identität 1945–55. Im Grazer Burggarten erinnert ein Monument an die Befreiung. Es trägt die Jahreszahl 1955. Ebenfalls 1955 fallen die berühmten Worte: „Österreich ist frei“. Wofür steht dann aber das Jahr 1945, als – wie es das Staatswappen der 2. Republik symbolisiert – die Ketten des NS-Terrorregimes mit Hilfe der alliierten Truppen gesprengt worden waren, wofür steht die zehnjährige Besatzungszeit?

Termin: Mittwoch, 13. Juli 2005, 18.00 Uhr am Hauptplatz vor dem Rathaus
Leitung: Mag. Joachim Hainzl (Sozialhistoriker, Graz)
Kontakt & Infos: CLIO - Verein für Geschichts- & Bildungsarbeit | T 0316/89075915 | Sa/So: 0699/10 39 04 53 | www.clio-graz.net

 

 

  Moderieren von Grund auf lernen


Für alle, die immer wieder Sitzungen moderieren müssen, sollen oder wollen, bietet sich der Basislehrgang Moderation im Herbst 05 an. Zwischen September und November werden vier zweitägige Module im Seminarhotel Weststeirischer Hof in Bad Gams abgehalten, bei denen die maximal 12 TeilnehmerInnen theoretisches Rüstzeug erhalten und viel praktisches Üben durch gemeinsame Reflexion ergänzen werden. Das Kennenlernen von verschiedenen Methoden, der Einsatz von unterstützenden Materialien und natürlich der Umgang mit der Dynamik von Gruppen, mit Spannungen und Konflikten sollen den künftigen ModeratorInnen Professionalität verleihen.

Nähere Informationen beim Lehrgangsleiter Bernhard Possert: T 0664/4245154 | office@possert.at | www.possert.at