3. Die allgemeine Nutzung des Internet in der Steiermark

Von allen befragten Personen haben insgesamt 274 bzw. 88% über Erfahrungen mit dem Internet in den letzten beiden Monaten berichtet. 

Diese verteilen sich wie folgt (n= 274, Rest auf 100% = ohne Angabe):

  • Geschlecht: Männer 46% - Frauen  54% 
  • Wohnort: Graz 61%, steirische Gemeinden mit mehr als 10.000 EinwohnerInnen 6%, steirische Gemeinden mit weniger als 10.000 EinwohnerInnen 32%
  • Höchste abgeschlossene Ausbildung: Grundschule 2%, Matura 53%, Lehre %, Fachschule 5%, Hochschulstudium 23%, andere Ausbildung 11%
  • Altersstruktur: unter 20 Jahren 13%, 20-30 Jahre 36%, 30-40 Jahre 23%, 40-50 Jahre 20%, über 50 Jahren 7% 
  • Beruf: Angestellte 49%, Selbständige 9%, StudentInnen/SchülerInnen 37%
  • Beschäftigungsverhältnis: vollbeschäftigt 44%, Teilzeit 20%, ohne Beschäftigung 3%, in Ausbildung 30%

3.1. Wie oft nutzen die SteirerInnen das Internet und die interaktiven Möglichkeiten?

Am häufigsten wird gemailt, erst dann „gesurft“
Was die Vorlieben der steirischen Internetuser betrifft, so wird zwar das Surfen im www hier am öftesten genannt (mit insgesamt 96%). Am häufigsten jedoch benutzen SteirerInnen das e-mail, was seine Wichtigkeit als modernes Kommunikationsmittel, sowohl im Freizeit- als auch im Arbeitsbereich widerspiegelt. Hier sind es insgesamt bereits 85%, welche sich der elektronischen Post mehrmals pro Woche bedienen. Mehr als die Hälfte der Befragten mailt bereits täglich (27%) oder sogar mehrmals täglich (32%).

Jede/r zweite chattet und trägt sich in Gästebücher ein
Drei Viertel haben sich innerhalb des Befragungszeitraums Dateien aus dem www heruntergeladen, 21% sogar häufig. Rund die Hälfte der Befragten haben sich mindestens einmal Musik oder Spiele aus dem www heruntergeladen, in Chatrooms aufgehalten bzw. an Newsgroups teilgenommen oder sich in Gästebücher und Diskussionsforen eingetragen. 

Teilnahme an Gewinnspielen: nicht wenige selten - nur wenige öfter
An Gewinnspielen hat in den letzten beiden Monaten jede/r vierte teilgenommen. Im Vergleich zu den anderen Nutzungsarten ist hier jedoch der Anteil jener, welche dies mehrmals pro Woche tun, mit nur 7% recht gering.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass erwartungsgemäß zwar das Surfen und Mailen bei den SteirerInnen an vorderster Stelle der Beliebtheit stehen. Aber auch besondere Formen wie Chatrooms, Gästebücher oder Newsgroups werden bereits von der Hälfte der steirischen Internetuser genutzt (siehe Grafik 1).
 


Grafik 1

3.2. Wofür wird das Internet verwendet?

Arbeit und Studium gehen vor Unterhaltung 
Legt das Ergebnis der Nutzungsmöglichkeiten mit einem teilweise recht hohen Teilnahmeanteil an Gewinnspielen oder Chatrooms die Vermutung nahe, dass das Internet in der Steiermark vorwiegend zu Unterhaltungszwecken benutzt wird, so bewahrheitet sich dies, zumindest nach der Selbsteinschätzung der Internetuser nicht. Nach den Gründen für ihren Einstieg ins Netz befragt, ergeben sich zwischen den einzelnen Bereiche Studium bzw. Arbeit, allgemeine Informationssuche sowie Unterhaltung und Freizeitgestaltung kaum große Unterschiede (siehe Grafik 2). 

Diese treten erst zu Tage, wenn man die Häufigkeit dieser Nutzungsmotive vergleicht. Demnach benötigen die SteirerInnen das Internet am häufigsten für ihr Studium bzw. die Arbeit, am wenigsten häufig für Unterhaltung und Freizeit. Im Freizeitbereich liegen das Chatten, das Hören oder Herunterladen von Musik bzw. die Urlaubsplanung in der Gunst ganz vorne. 
Das Lesen von online-Nachrichten bzw. Zeitungen und Zeitschriften sowie TV- und Kinoprogrammen und Wetterberichten zählen zu den am häufigsten allgemein abgefragten Informationen im www. Weitere nachgefragte Informationen sind allgemeine Veranstaltungshinweise, Fahrpläne oder Sportergebnisse.
 


Grafik 2

3.3. Wo wird das Internet genutzt?

Hinsichtlich der Orte der Internetnutzung ist festzustellen, dass es sowohl vom Arbeits- als auch Ausbildungsplatz nicht mehr wegzudenken ist (siehe Grafik 3) und an diesen Orten sogar zu einem höheren Anteil benutzt wird als zu Hause.

Ausbildung setzt voll auf Internet
Obwohl der Befragungszeitraum zu einem Teil in den Ferien gelegen ist, liegt der Anteil jener, die das Internet am Ausbildungsplatz (Schule oder Universitätseinrichtungen) gebraucht haben, bei 89%. Mehr als die Hälfte der Studierenden sind hier sogar häufig bzw. sehr häufig online.
 


Grafik 3

Beinahe schon ¾ der befragten voll- und teilzeitbeschäftigten SteirerInnen geben an, das Internet am Arbeitsplatz öfters in Benützung zu haben. Hier sind es nur mehr 17%, die angeben, dieses an ihren Arbeitsstellen überhaupt nicht zu benutzen.

Jede/r dritte surft in Internetcafes
Im Vergleich dazu rangiert der private Bereich erst an dritter Stelle. Zwar surfen und mailen 57% öfter zu Hause, aber 23% haben davon überhaupt keinen Gebrauch gemacht bzw. haben keine Möglichkeit dazu (siehe Grafik 4).
Internetcafes und andere öffentliche Institutionen nehmen in der Statistik bei den SteirerInnen zwar einen um vieles geringeren Anteil als die übrigen Bereiche ein. Dennoch ist jede/r Dritte mindestens einmal über diese öffentlichen Cybernet-Zugänge ins Netz eingestiegen.
 


Grafik 4

3.4. Politische Meinungsbildung im Vergleich

Gerade im Zusammenhang mit der steirischen Landtagswahl am 15. Oktober 2000 war es für KORSO von Interesse, zu erfahren, welche Bedeutung das noch junge Medium bereits für die politische Meinungsbildung der steirischen Bevölkerung hat. Das überraschende Ergebnis: Traditionelle Medien wie Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehen oder Radio liegen hierbei noch weit in Führung. Aber im Vergleich zu den herkömmlichen Mitteln politischer Werbung - etwa in Form von Plakaten, Flugblättern oder Ähnlichem - wird das Internet bereits häufiger zur Meinungsbildung genutzt (siehe Grafik 5). Die in den letzten Wochen und Monaten im Zuge des Wahlkampfs eigens für die einzelnen KandidatInnen eingerichteten Homepages beweisen, dass auch den PolitikerInnen dieser Umstand nicht verborgen geblieben ist.
Der Vergleich mit jenen Befragten, die über keine Interneterfahrung verfügen, zeigt zudem, dass die Nutzung des Internet als Informationsquelle vornehmlich auf Kosten von TV und Radio geht.
 


Grafik 5

Newsgroups und Mails - ein Kommunikationsmittel der Peripherie?
Jene Personen, die das Internet zur Meinungsbildung heranziehen sind dabei relativ gleich häufig in größeren und kleineren steirischen Gemeinden anzutreffen. Im Unterschied dazu ergibt sich bei der Herkunft jener politisch Interessierten, die ihre politische Ansichten auch durch Newsgroups und Mails bilden, ein völlig anderes Ergebnis: Bereits jede/r zweite Befragte aus einer steirischen Gemeinde mit weniger als 10.000 EinwohnerInnen verwendet diese Möglichkeit, während es in der Landeshauptstadt Graz nur 25% der Bevölkerung sind. Aber auch hier gibt es Beispiele für den Einsatz des e-mails als politisches Kommunikationsmittel. So kann die hohe TeilnehmerInnenzahl der ersten Kundgebung Grazer Studierenden gegen die Einführung der Studiengebühren Mitte September - trotz kurzfristriger Vorbereitung - auch auf einen Demonstrationsaufruf per e-mail zurückgeführt werden.

Mehr Männer als Frauen 
Bezüglich der Geschlechterverteilung ist zu sagen, dass es sowohl bei der Nutzung des Internet als auch der Newsgroups und Mails zur politischen Meinungsbildung einen höheren Männeranteil gibt (Internet: 67% Männer zu 55% Frauen; Newsgroups/Mails: 40% Männer zu 31% Frauen). 
Zwar vermögen anscheinend Kettenmails oder Newsgroups Jugendliche leichter zu spontanen Aktionen, auch im politischen Bereich zu motivieren. Auf die Frage, ob sie diese Medien zur politischen Meinungsbildung nutzen, antwortet jedoch die Mehrzahl der unter 20-jähigen mit „Nein“. Beim Gebrauch des Internet für die politische Meinungsbildung liegen sie mit einem Anteil von 27% Zustimmung an letzter Stelle (im Vergleich dazu: in der Gruppe der 30 bis 40-jährigen sind es 80%). Newsgroups und Mails werden nur von den über 50-jährigen in noch geringerem Ausmaße genutzt. 

 

 
INHALTSVERZEICHNIS 4. Die Internetseiten der Ressorts der 
steirischen Landesregierung